Das Geheimnis ist gelüftet: Nun ist klar, welche Arbeiten die Jury der Schweizer Goldschmiede-Meisterschaft 2020 am meisten überzeugen konnten. Während die technische Meisterschaft abgesagt werden musste, fand am 8. Juni die Preisverleihung für die Design-Meisterschaft online statt.
Der grosse Preis in der Kategorie Design der Schweizer Goldschmiedemeisterschaft 2020 ging an Geneviève Coté von Péclard Suisse SA in Zürich. „RBM 2044“ ist Schmuck, Werkzeug und Science-Fiction zugleich (im Bild). Die Botschaft, den Menschen kennzeichnen zu wollen, ist nicht nur historisch belastet, sondern heute noch aktuell. Mit Liebe zum Detail ist der Werkzeugsatz umfassend, haptisch beeindruckend und perfekt umgesetzt worden. Heute erhobene Daten sollen zuverlässig Auskunft über das Ablaufdatum des einzelnen Menschen geben.
Der Konzeptpreis ging an Benjamin Brown, Chopard & Cie SA in Meyrin. Der Rückenschmuck „Scala Naturale“ symbolisiert die Wirbelsäule als schöne Metapher der Mitte. Das Konzept des Datenkanals für Kommunikation wird erlebbar gemacht. Der Schmuck wird zum Botschafter und trägt Erinnerungen in die Zukunft.
Mit ihrem Haarkamm „Réseaux“, sicherte sich Nayah Maurer, Ecole d’Arts appliquées in La Chaux-de-Fonds, den Jurypreis. Er verbindet auf wunderbare Weise alte Zeiten mit modernem Wissen. Die feine Bewegung des Kamms bezieht sich auf die Dynamik des Neuronengeflechts. Bernstein- und Holzrondellen setzen harmonische Ankerpunkte und visualisieren die Verknüpfung von Erfahrung mit einer neuen Nachricht.
Die drei Belobigung gingen an Laura Gambarini mit „Empreintes“ und Julie Vuillamy mit „Respect“, beide von der Ecole d’Arts Appliqués in La Chaux-de-Fonds, sowie an Livia Heinzer von der Goldschmiede Benno Heinzer in Schwyz, mit „Die Rotation des Lebens“.
Zum diesjährigen Wettbewerbsthema „Conservation – Conversation“, wobei es darum ging, wie Vergangenes zu den Menschen spricht und wie Botschaften an die Zukunft lauten, wurden 24 Schmuckstücke eingereicht. Den Goldschmiedinnen und Goldschmieden im vierten Lehrjahr wurden Rondellen aus Bernstein und stabilisiertes, einheimisches Nussbaumholz zur Verfügung gestellt. Die auserwählten Stücke wurden mit Preisgeldern von 1000 bis 4000 Franken gewürdigt. Ein Video zur Preisverleihung gibt es auf www.smgold.ch