Anfang 2020 hat Goldschmiedin Anita Lampart die Schmuckwerkstatt Schedler in der Luzerner Altstadt übernommen und daraus die Schmuckwerkstatt 1983 gemacht. Das Geschäft läuft gut, und da die 26-Jährige nicht auf die Touristen angewiesen ist, konnte sie auch die Coronakrise gut meistern.
Ich bin kürzlich dem VSGU beigetreten, weil ich mich für den Erhalt unseres Handwerks einsetzen will und weil ich so bezüglich der Branche auf dem Laufenden bleibe. Ein weiterer Grund für meine Mitgliedschaft ist, dass ich momentan eine Lernende im vierten Lehrjahr ausbilde. Der Verband bietet eine gute Plattform, um sich Berufskollegen gegenüber zu öffnen und das eigene Netzwerk auszubauen.
Meine wichtigsten Verbands-Themen sind die Lehrlingsausbildung. Zudem erfahre ich, wie ich für meine Mitarbeiterinnen gute Bedingungen schaffen kann. Als ich im letzten Herbst eine Goldschmiedin gesucht habe, musste ich feststellen, dass das gar nicht so einfach ist. Der Verband stärkt den Zusammenhalt. Wenn wir uns austauschen und am gleichen Strick ziehen, können alle davon profitieren.
In meiner täglichen Arbeit stehe ich immer wieder vor Herausforderungen. Jeder Tag bringt Neues mit sich, ob im Handwerk, im Kundenbereich, in Bezug auf die Mitarbeiterinnen oder wenn es darum geht, die Administration zu erledigen.
Ich bezeichne mich selbst als leidenschaftliche Goldschmiedin. Natürlich gehe ich, wenn immer möglich, auf die Wünsche meiner Kunden ein, aber wenn etwas kaum umsetzbar ist oder sonst irgendwie nicht passt, versuche ich die Kundinnen mit einem Lösungsvorschlag umzustimmen. Nur so wird das neue Schmuckstück nachhaltig Freude bereiten.
Besonders glücklich macht mich das Strahlen der Kunden, wenn sie das fertige Stück abholen. Schön ist auch immer, wenn ich feststellen kann, dass der Schmuck nach Jahren noch getragen wird. Zudem freue ich mich immer riesig, wenn jemand durch Empfehlung den Weg in mein Geschäft findet.
Mein liebstes Schmuckstück ist im Moment mein Alliancering in Platin mit Secondhand-Diamanten in Pavé-Fassung. Ich habe ihn während des ersten Lockdowns gefertigt. Das Funkeln der Steine fasziniert mich jeden Tag aufs Neue. Zudem erinnert er mich daran, dass auch schwierige Zeiten immer Positives mit sich bringen.
In meiner Freizeit bin ich gerne mit Freunden und der Familie zusammen. Um Körper und Geist zu trainieren bin ich Mitglied eines Turn- und eines Schützenvereins. Dort ist Standardgewehr 300 Meter meine Lieblingsdisziplin.
Die Zukunft unserer Branche sehe ich positiv. Immer mehr Menschen wollen wissen, woher die Sachen kommen und unter welchen Umständen sie gefördert oder produziert worden sind. Somit steigt die Wertschätzung des Handwerks, was bedeutet, dass auch wir Goldschmiede noch lange Arbeit haben werden.