Gold’Or: Simon Etter, Sie haben vor acht Jahren das Atelier von Peter Gschwind in Basel übernommen. Wie läufts?
Simon Etter: Es läuft gut, danke. Ich hatte ja das Glück, dass ich ein gemachtes Nest übernehmen konnte. So habe ich auch keine Startschwierigkeiten gehabt, die Kundschaft blieb zu Beginn die gleiche und sie kannte Peter Gschwind und mich als ehemaligen Lehrling und
jahrelangen Mitarbeiter gut. Nach und nach habe ich meinen eigenen Stil ins Geschäft gebracht. Nun haben sich die Zeiten geändert und ich darf viele der Nachkommen von Peters Kunden bedienen, was natürlich grosse Freude macht.
Sind Sie immer noch glücklich, dass sie damals diesen Entscheid getroffen haben?
Diese Übernahme habe ich noch keinen Tag bereut. Es war das Beste, was mir passieren konnte. Aber wie in jedem Geschäft, hat die Selbstständigkeit auch ihren Preis und es kann zwischendurch auch mal weniger gemütlich sein.
Welches waren die grössten Herausforderungen nach der Übernahme?
Oh, das ist schon eine Weile her, ich muss kurz überlegen. Ich bin ja freiwillig ins kalte Wasser gesprungen und musste in gewissen Bereichen erst Erfahrungen sammeln. Dies betrifft alles, was nichts mit dem Goldschmieden zu tun hat, also beispielsweise die Buchhaltung und das ganze Administrative. Ich war froh, dass ich auf die Beratung von Christoph Brack zurückgreifen konnte. Er hat mir geholfen.
Haben Sie Tipps für Berufskolleginnen, die den Schritt in die Selbstständigkeit auch wagen möchten?
Meine Devise lautet: Wer nichts wag, gewinnt nichts. Wer es sich zutraut, sollte diesen Schritt machen. Es gibt natürlich auch Risiken zu berücksichtigen. Statt eine Einzelfirma zu gründen, bringt eventuell eine GmbH mehr Sicherheit. Erfahrene Kollegen oder professionelle Beratung können helfen.
Daniela Bellandi