Sein Leben widmete er den Edelsteinen und Perlen. Trotz schwerer Krankheit und Einschränkungen liessen sie seine Lebensgeister bis zum Schluss aufblitzen. Nun trauert die Welt der Gemmologen um Professor Henry A. Hänni, der am 9. Januar, an seinem 80. Geburtstag, im Kreise der Familie gestorben ist.
„Ich warte auf die Altersweisheit, auf den Moment, in dem ich beim Thema Gemmologie nicht gleich euphorisch werde und immer meinen Senf dazugeben muss“, sagte Henry A. Hänni auf dem Balkon seiner Wohnung in Binningen bei Basel, als ihn Gold’Or 2015 zu seinem 70. Geburtstag porträtierte. Dass ihm dies bis zu seinem Tod am 9. Januar nicht gelingen wollte, erstaunt niemanden, der ihn gekannt hat, denn edle Steine und Perlen waren sein Leben.
Die Welt der Gemmologinnen und Gemmologen trauert um eine Koryphäe, Gold’Or um einen treuen Fachautor, der über Jahre sein Wissen und seine Leidenschaft mit der Leserschaft geteilt hat. So schreibt das Schweizerische Gemmologische Institut SSEF in einer Mitteilung: Prof. Hänni, der sich über vier Jahrzehnte hinweg auf dem Gebiet der Gemmologie ein aussergewöhnliches Wissen angeeignet hat, war ein Pionier seines Fachs. Seine Reise begann als technischer Assistent am Mineralogischen Institut der Universität Basel, wo ihn die Faszination für Mineralien zu Studien führte, aus denen 1980 eine Promotion über Beryll aus den Schweizer Alpen resultierte.
Das SSEF geprägt
1990 übernahm Hänni die Leitung des Schweizerischen Gemmologischen Instituts SSEF, wo er einen unschätzbaren Beitrag zur Entwicklung und zum internationalen Ansehen der Organisation leistete. Seine bahnbrechenden Forschungen zu Perlmutt- und Farbsteinanalysen, des Behandlungsnachweises und der Herkunftsbestimmung haben das Gebiet der Gemmologie geprägt.
Auch nach seiner Emeritierung im Jahr 2009 engagierte sich Hänni aktiv in der Edelsteinforschung und -ausbildung. Ab 1996 inspirierte er als Professor für Gemmologie an der Universität Basel durch seine Lehre und Mentorenschaft unzählige Studierende und Fachleute aus aller aller Welt und teilte nicht nur sein umfangreiches Wissen, sondern auch seine Begeisterung für das Fachgebiet. Sein Tod stellt einen bedeutenden Verlust für die globale gemmologische Gemeinschaft dar, aber sein Vermächtnis wird auch zukünftige Generationen von Gemmologinnen beeinflussen und inspirieren.
Daniela Bellandi