Share

Die Rubin-Parure Ihrer Königlichen Hoheit

Es ist ein filigranes Stück höchster Handwerkskunst: die Rubin-Parure von Kronprinzessin Mary von Dänemark. 2010 und 2017 wurde das Schmuckset überarbeitet. Nina Hald hat dies begleitet und dokumentiert. Entstanden ist ein besonderes Buch, das in Bild und Text faszinierende Einblicke in die handwerkliche Gestaltung und die Kulturgeschichte der Preziosen gibt.

Die Rubin-Parure Ihrer Königlichen Hoheit Kronprinzessin Mary von Dänemark datiert bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Der kostbare Schmuck wurde anlässlich der Kaiserkrönung Napoleon Bonapartes im Jahre 1804 für Désirée Clary, der Gattin des Maréchal d’Empire Jean Baptiste Bernadotte, gefertigt. 1818 bestieg das Paar als Karl XIV. Johann und Desideria den schwedisch-norwegischen Thron. Erst 1869 gelangte das Set als Hochzeitsgeschenk für Prinzessin Louise Josephine Eugenie in das dänische Königshaus.

Als Ingrid von Dänemark im Jahr 2000 verstarb, ging die Rubin-Parure schliesslich in den Besitz des Kronprinzen Frederik, beziehungsweise dessen zukünftiger Gattin, Kronprinzessin Mary von Dänemark, über. Da königlicher Schmuck in ständigem Gebrauch ist, muss er auch immer wieder an die Trägerin und deren Bedürfnisse angepasst werden. 2010 beauftragte Kronprinzessin Mary daher die dänische Goldschmiede Dulong Fine Jewelry in Kopenhagen mit der Überarbeitung des kostbaren Sets. In einem der umfassendsten Restaurierungsprojekte des Jahrhunderts wurden die Schmuckstücke dort behutsam restauriert und modernisiert – mit dem Ziel, das ursprüngliche Erscheinungsbild des Schmucks weitgehend zu erhalten.

Deutlich flexibler

Die restaurierte Rubin-Parure ist nun deutlich flexibler. So lässt sich beispielsweise die Halskette in einer verkleinerten Version tragen. Der Ohrschmuck kann auch als Anhänger oder Brosche benutzt werden. Und es wurden der Halskette, den Ohrringen und der Brosche abnehmbare Anhänger aus Südsee-, Tahiti- und Süßwasserzuchtperlen hinzugefügt. Zudem wurden einige Beeren- und Blattmotive aus der Tiara zu Haarnadeln umgewandelt und das Set um einen neuen Rubinring ergänzt. Mit den flexiblen Anpassungsmöglichkeiten entspricht die Parure nun den Ansprüchen einer modernen, für ihren stilvollen Auftritt bekannten Kronprinzessin.

Die Restaurierung erfolgte in zwei Schritten zwischen 2010 und 2017. Schmuckexpertin Nina Hald hat die Umarbeitungen im Detail begleitet und dokumentiert. Gemeinsam mit den Fotografien von Sarah Lindbæk gibt das Buch „Royal Rubies“ faszinierende Einblicke in den Restaurierungsprozess des Sets. Andere Kapitel eröffnen dem Leser darüber hinaus Hintergründe zur Weitergabe der Rubin-Parure in den königlichen Familien von Schweden und Dänemark, zur historischen Bedeutung des Schmuck-Sets sowie zur Kulturgeschichte des Rubins und der Farbe Rot.

Rubin-Parure Tiara Tiara2 Tiara3
<
>
Mit einer Polierscheibe wird einer der drei Haarnadeln, die aus den überzähligen Blättern der Tiara gefertigt wurde, der letzte Schliff gegeben. Bilder: Sara Lindbæk
Dulong Fine Jewelry
Seit 2005 kreiert Dulong Fine Jewelry in Kopenhagen Schmuckkollektionen aus feinsten Materialien. Das Haus ist geprägt von der einzigartigen Partnerschaft zwischen Marianne Dulong, Gründerin und Juwelierin, und Anja Camilla Alajdi, Kreativdirektorin und renommierte Stylistin. Heute gehört Dulong Fine Jewelry zu den exklusivsten Schmuckunternehmen in Dänemark mit einem Fokus auf hervorragende Handwerkskunst. Die Arbeit an der Rubin-Parure I.K.H. Kronprinzessin Mary von Dänemark wurde vorwiegend von den Goldschmieden Klaus Kromann und Per Dirksen ausgeführt.

 

 

 

Verwandte Themen

Stones

Genfer Juwelentage

Die Auktionen von Christie’s und Sotheby’s Mitte November in Genf zeigten eine stabile Nachfrage und weiterhin hohe Preise. Anhaltend gross bleibt die Strahlkraft bekannter Namen.

mehr
News

Richemont im Rückgang

Der Luxuskonzern Richemont büsst im ersten Geschäftshalbjahr bis Ende September 2024 umsatzmässig ein Prozent zum Vorjahr ein. Besonders der Uhrenbereich leidet.

mehr
Special
 

Schmuckkünstlerin mit Leib und Seele

Die Baarer Goldschmiedin Brigitte Moser ist am 24. September 78-jährig verstorben. Eine Rückschau auf ein Leben voller Leidenschaft für die Schmuckkunst.

mehr