Eine Pforzheimer Uhrenmarke entdeckt ein Lager an historischen Uhrwerken und baut damit nachhaltige Mechanik-Uhren.
Die Pforzheimer Uhrenmarke Circula bringt deutsche Uhrentradition zurück in den Markt. Durch Zufall fand der heutige Inhaber und Enkel des Firmengründers einen grösseren Lagerbestand an historischen Werken der damals grössten deutschen Werkherstellers P.U.W. (Pforzheimer Uhren-Rohwerke). Bis 1979 wurden dort mechanische Werke bester Qualität produziert, die von führenden Uhrenherstellern verwendet wurden. Mit der „Circula Heritage Collection“ bringt Cornelius Huber die nie verwendeten Uhrwerke zurück in den Markt: „Wir haben diese Werke in Pforzheim einzeln überprüft, mit modernen Ölen versehen und sogfältig reguliert.“, sagt Huber. 1955 gründete sein Grossvater Heinz Huber die Marke in Pforzheim und verwendete bereits damals Uhrwerke von P.U.W.
Historisch und hochwertig
Die neuen Uhren der Pforzheimer Marke verfügen über ein Gehäuse aus Edelstahl, ein doppelt gewölbtes und entspiegeltes Glas aus Saphirkristall und einen vierfach verschraubten Boden. Als Uhrwerke kommen das P.U.W. 561 in der Handaufzuguhr und das 1661s in der Automatik zum Einsatz. Beide entsprechen bis heute gültigen Qualitätsansprüchen an ein Uhrwerk. In denselben Jahren kamen die bis heute produzierten Schweizer Werke ETA 2824-2 und Valjoux 7750 auf den Markt. Das P.U.W.-Kaliber 561 kam 1971 auf den Markt und verfügt über eine Schweizer Ankerhemmung, Incabloc-Stosssicherung und eine Schwingfrequenz von 21‘600 Halbschwingungen. Die Gangreserve beträgt 41 Stunden. Das Automatikwerk 1661s war das letzte in Pforzheim entwickelte Uhrwerk und wurde von 1977 bis 1979 gebaut. 21 Lagersteine sorgen für reibungslosen Lauf, die Gangreserve beträgt 40 Stunden.
Nutzung bestehender Ressourcen
Besonders stolz ist Cornelius Huber auf die Tatsache, dass er mit den historischen Uhrwerken auf bestehende Ressourcen zurückgreifen kann. „Neben dem historischen Bezug – wir als alte Pforzheimer Marke, und P.U.W. als Werkehersteller hier – freuen wir uns auch, bereits vor langer Zeit produzierte Uhrwerke nun nutzbar machen zu können und damit auch aktiv die Umwelt zu schonen“, so Huber. Die Auflage der Uhren ist natürlich limitiert, das Unternehmen hält zudem noch alle Komponenten als Ersatzteile vor, um langfristig auch den Service an den Uhren machen zu können. „Selbst einen Totalschaden werden wir in 20 Jahren noch richten können“, sagt Huber dazu. Über das Internet können die Uhren gekauft werden, der Preis für die Handaufzug-Variante beträgt 790 Euro, die Automatik-Uhr kostet 890 Euro. (red.)