Seit einer Dekade ist das Gold in den Schmuckstücken der Wassner AG mit dem Label Green Gold by Wassner versehen, das eine Rückverfolgung des Edelmetalls transparent macht. Nachhaltigkeit ist heute zwar in aller Munde. Tatsächlich gibt es bisher jedoch nur wenige Unternehmen, die den damit verbundenen Mehraufwand und die Herausforderung auf sich nehmen.
Die Inspiration kam von einem Schweizer Schokoladenhersteller: Dieser wollte vor ein paar Jahren die Nachhaltigkeit seiner Produkte durch ein zertifiziertes Label transparent machen. „Das wäre doch auch etwas für unseren Goldschmuck“, sagten sich die Verantwortlichen der Wassner AG aus Thalwil. Also machten sie sich daran, das Label Green Gold by Wassner zu entwickeln, das 2015 beim Institut für geistiges Eigentum hinterlegt wurde.
„Wir gehörten damals zu den ersten Grossverteilern, die auf ein solches Label setzten“, sagt Andi Wassner, CEO und Inhaber der Wassner AG. „Und wir schafften uns bei unseren Lieferanten zu Beginn keine Freunde damit, da diese Zertifizierung die Prozesse erschwerte und verteuerte. „Erschwert“ vor allem deswegen, weil für die Produktion der Schmuckstücke nur noch das Gold von Wassner verwendet, und nicht mit fremder Ware gemischt werden durfte. Nur mit grossen Abnahmemengen konnte von Wassner garantiert werden, den Produktionsprozess überhaupt in Gang zu bringen. „Nach zahlreichen Gesprächen bezüglich dieser Abnahmegarantien konnten wir uns mit den Hauptpartnern einigen und uns an die Umsetzung machen“, so Wassner.

RJC geht weniger weit
In den zehn Jahren hat sich das COC-zertifizierte Gold von Wassner um das Fünffache verteuert, was auch mit der positiven Nachfrageentwicklung zusammenhängt. Dass es bis heute nur wenige Anbieter gibt, die diese Idee verfolgen, liege wahrscheinlich an den einschneidenden Herausforderungen, die bewältigt werden müssten, vermutet Andi Wassner. „Einige begnügen sich mit der ebenfalls immer mehr ins Gewicht fallenden Zertifizierung RJC, die aber bei der Rückverfolgbarkeit bei weitem nicht so weit geht, wie wir mit unserem Green Gold by Wassner. Wir setzen auf die COC-Zertifizierung, weil uns das garantiert, dass jeder Schritt in der Wertschöpfungskette geprüft wird, egal ob das Edelmetall recycelt wurde oder aus einer Mine kommt“, erklärt er.
Die COC-zertifizierten Barren bezieht die Wassner AG bei Argor Heraeus, einer der vier bedeutendsten Goldscheideanstalten weltweit. Die einzeln nummerierten Goldbarren werden zur Produktion der bestellten Ware an die Lieferanten geliefert, die zur Herstellung der Schmuckstücke ausschliesslich diese verwenden. Alle Zusatzkosten, die Artikel mit Green Gold by Wassner generieren, werden der Kundschaft bis heute mit keinem Rappen weiterverrechnet und stellen somit einen bedeutenden Mehrwert ohne Aufpreis dar, was einen Wettbewerbsvorteil bezüglich Marge und Marketing mit sich bringt. Schmuck mit diesem Label zu verkaufen, signalisiert beim Endkunden Nachhaltigkeit, Verlässlichkeit und beste Qualität.

Aktives Marketing
Nachhaltiger Schmuck habe auch einen hohen emotionalen Wert, der nicht zu unterschätzen sei, sagt Wassner weiter. „Speziell bei der jüngeren Generation, die ja bekanntlich die Kunden von morgen darstellt. Das Bewerben des Labels auf den sozialen Medien soll zusätzlich dazu dienen, die Marke bekannt zu machen und Endkunden ins Fachgeschäft zu holen. „Zudem sorgen wir am POS mit Marketinginstrumenten wie Schmuck-Displays, Markenaufstellern, Flyern und Türklebern für mehr Visibilität. Die Website wassnergreengold.ch dient in erster Linie unsere Kunden aber auch den Endkonsumenten, um sich über alle Bereiche informieren zu können“, sagt Wassner.
Aktuell ist praktisch das gesamte klassische Goldschmuck-Sortiment aus Green Gold by Wassner gefertigt. Im Katalog sind die Stücke mit einem Symbol gekennzeichnet. Im Geschäft sind die Produkte mit einem physischen Label ausgezeichnet. Der Firma Wassner ist es ein Anliegen, in den nächsten Jahren noch mehr Transparenz zu schaffen. red.