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„Wir können nicht einfach nichts tun“

Wenn die Fachgeschäfte wegen der Coronakrise schliessen müssen, leiden auch ihre Lieferanten. Andi Wassner von der Schmuckhandelsfirma Wassner AG in Thalwil im Gespräch.

Gold’Or: Andi Wassner, wie sieht die Situation in Ihrem Unternehmen aus?

Andi Wassner: Am Mittwoch nach dem Shutdown habe ich den Antrag auf Kurzarbeit gestellt. In der ersten Woche haben wir noch normal funktioniert, ab der zweiten Woche senken wir unser Arbeitspensum auf 50 Prozent. Wir könnten eigentlich noch weiter reduzieren, jedoch möchten wir unsere Kunden, die trotzdem bestellen, bedienen. Auf der einen Seite haben wir also zu viel Personal, auf der anderen Seite müssen Sicherheit und Stellvertretung gewährleistet sein.

Wie viele Bestellungen erhalten Sie noch?

Am ersten Tag nach der Ankündigung hatten wir noch 20 Aussendungen. In den Tagen danach erhielten wir zwar noch Bestellungen, aber nur noch wenige. Spannend ist jetzt, ob das Onlinegeschäft unserer Kundschaft laufen wird oder nicht.

„Ich glaube nicht, dass wir später alles aufholen, was wir im Frühling einbüssen.“

Denken Sie, dass Schmuck bestellt wird?

Wer jetzt mit einem Online-Shop bereit ist, kann noch etwas verkaufen, das ist unsere einzige Hoffnung. Die Konsumenten sind zuhause und surfen im Internet. Jedoch glaube ich nicht, dass sie jetzt in der richtigen Stimmung sind. Der Effekt, sich etwas Gutes tun zu wollen, kommt vermutlich später.

Denken Sie, dass man den verlorenen Umsatz dann aufholen kann?

Ich gehe davon aus, dass wir verhalten starten, wenn die Geschäfte wieder öffnen können. Die Leute werden schauen was kommt, der Schock muss erst mal verdaut werden. Zurzeit wissen wir nicht, was die Aussendienst-Situation im Frühling mit sich bringt. Vor dem Shutdown waren wir noch unterwegs, aber einige Kunden haben gesagt, dass wir in der zweiten Jahreshälfte wiederkommen sollen. Die Termine werden immer weiter nach hinten geschoben. Ich glaube nicht, dass wir später alles aufholen, was wir im Frühling einbüssen.

Was tun Sie jetzt?

Eine Aktion mit dem Titel „Wir sind für Euch da“ läuft bereits, wir haben sie ein paar Stunden vor der Bundesrats-Ankündigung per Mail verschickt. Im Frühling werden wir versuchen, den Kundinnen und Kunden trotzdem etwas anzubieten. Wir können nicht einfach nichts tun. (twf)

www.wassner.ch

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