Im November ist Furrer Jacot umgezogen. Das neue Zuhause des Schmuckunternehmens ist ein historisches Gebäude im Herzen von Schaffhausen. In Zukunft sollen hier aussergewöhnliche Schmuckstücke entstehen und Kunden aus aller Welt empfangen werden.
Vom Bahnhof Schaffhausen sind es gerade mal sechs Gehminuten bis ins Mühletal, wo das ehemalige Stahlwerk von Georg Fischer steht. Dort wo bis in die 90er Jahre Stahl im grossen Stil gegossen und verarbeitet wurde, befindet sich neu der Hauptsitz von Furrer Jacot. Im Herbst ist das Schweizer Schmuckunternehmen vom alten, in die Jahre gekommenen Standort in das ehemalige Verwaltungsgebäude Georg Fischers gezogen. Es ist bereits der dritte Umzug in der Geschichte der Firma, die der Stadt Schaffhausen immer treu geblieben ist.
Die neuen Räumlichkeiten bieten eine moderne Infrastruktur und umfassen rund 500 Quadratmeter. Auf einer Etage befinden sich die Büros, Garderoben und ein Pausenraum, ein Stockwerk darunter ist die Produktion angesiedelt. „Die Mitarbeiter sind hier näher beieinander, die Wege sind kürzer als früher und die Kommunikation ist einfacher“, sagt Walter Häusermann, Geschäftsführer und Inhaber von Furrer Jacot.
Ganzes Areal wird umgebaut
Furrer Jacot gehört zu den ersten Firmen, die in das seit rund 25 Jahren leerstehende Industrieareal gezogen sind. In den nächsten Monaten und Jahren soll diesem noch mehr Leben eingehaucht werden: In den alten Werkhallen wird neues Handwerk und Gewerbe angesiedelt, und hinter der grossen Stahlwerkhalle werden Wohnbauten realisiert. Verbunden werden die beiden Bereiche durch einen urbanen Werkgarten. „Die Besitzer und die Denkmalpflege haben sich gefreut, mit uns einen traditionellen metallverarbeitenden Betrieb als Mieter gewinnen zu können, auch wenn es jetzt um Gold und Platin geht“, so Häusermann.
„Die Besitzer und die Denkmalpflege haben sich gefreut, einen traditionellen metallverarbeitenden Betrieb als Mieter gewinnen zu können“ Walter Häusermann, Inhaber Furrer Jacot
Das denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude ist das Ankergebäude des rund 40’000 Quadratmeter grossen Werkgeländes, auf dem riesige Stahlkonstruktionen und verschiedene architektonische Stile vereint sind. Ein grosser Teil soll bestehen bleiben, so verlangt es die Denkmalpflege. Bei der Inneneinrichtung hat Furrer Jacot historische Elemente mit modernen Materialien kombiniert.
Kundenbesuche erwünscht
Sichtlich stolz führt Walter Häusermann durch seine Firma. „Das ganze Gebäude hat eine Geschichte, die zu uns passt und die wir erzählen können“, sagt er. „Wir haben hier viel mehr zu präsentieren als vorher: handwerkliche Tradition, Innovation und Design des neuen Standorts verkörpern unsere Werte.“ In Zukunft sollen die Kunden nach Schaffhausen kommen, um sich selbst ein Bild der Schweizer Manufaktur zu machen. Persönliche Einladung und Schaffhauser Geschichte statt Messepräsenz. Dies ist zumindest die Strategie Furrer Jacots, wenn es um die Baselworld geht. 2016 hat Häusermann der grossen Schweizer Messe den Rücken gekehrt und zumindest vorläufig soll es so bleiben. Hingegen präsentiert er seine neue Kollektion im Designbereich der diesjährigen Inhorgenta Munich.
Vom Vogelnest bis zu Star Wars
Für die Kreation der neusten Ringe von Furrer Jacot liess Häusermann seinem langjährigen Designer Lucas Ruppli freie Hand. Dabei ist eine aussergewöhnliche Kollektion entstanden, die sich verschiedener Themen bedient: Von der japanischen Frühlingsrose, über Prinzessin Leia bis hin zum „Vogelnest“ von Peking, wer etwas Besonderes sucht, soll es hier finden. „Wir haben viele klassische Ringe im Sortiment und decken den Mainstream mit unserer zweiten Marke Siara ab“, sagt Häusermann. Mit Furrer Jacot wolle er anders sein, sich als Schweizer von der Konkurrenz abheben und etwas Spezielles machen.
Info
www.furrer-jacot.ch