Die Araber mögen es glitzernd und glänzend. Auch Schmuckgeschäfte sollen möglichst viel Bling-Bling ausstrahlen. Davon kann die Obrist Interior AG als internationale Ladenbauerin zahlreiche Geschichten erzählen. Eines der jüngsten Beispiele haben Projektleiter Stefan Rohrer und sein Team in Bahrain erlebt.
Das Luzerner Unternehmen durfte für Asia Jewellers in einem Luxuseinkaufszentrum in Manama, der Hauptstadt des Königreichs, ein neues Geschäft planen und bauen. Die Lokalität sollte sich von den bereits bestehenden Geschäften des Kunden abheben, sie sollte modern und anders sein. Unter dem Konzeptnamen „Diamond-Design“ entstand eine Bijouterie, die durch die Form von Diamanten geprägt ist, von der Wandverkleidung mit 115 Rhomboiden über die Deckenbeleuchtung bis hin zu den Vitrinen.
„Unser Vorschlag hat dem Kunden so gut gefallen, dass er gleich viel mehr Rhomboiden an Wänden und Möbeln wollte, als wir geplant hatten“, erzählt Stefan Rohrer. Es habe viel gebraucht, um die Verantwortlichen zu überzeugen, dass weniger oft mehr ist.
„Im arabischen Raum ist die Kommunikation bei solchen Projekten immer eine Herausforderung“, so Rohrer. „Alle wollen etwas zu sagen haben, alle scheinen eine noch bessere Idee zu haben.“ Anweisungen und Informationen würden nicht vollständig weitergegeben oder nicht richtig gewichtet. So bespricht der Projektleiter relevante Anweisungen mit dem Bauverantwortlichen des Bauherrn, dieser wiederum instruiert den lokalen Architekten und weiter werden die Infos der ausführenden Firma übergeben. Diese Firma hat wiederum Leute angestellt aus diversen Ländern mit verschiedenen Sprachen (Pakistan, Indien usw.).
In diesen Ländern sei grosse Flexibilität und Kreativität gefragt. Stefan Rohrer ist froh, dass er sich gegen die Überladung von Möbeln und Dekos gewehrt hat. „Schliesslich waren alle sehr zufrieden mit dem Endresultat“, sagt er. „Die Farbgebung in dezenten Erdtönen und die raffinierten Details wie das Blattgold auf der Kassenrückwand wirken edel und haben auch die Araber überzeugt.“ Für Obrist sei dieser Auftrag auch mit den üblichen Herausforderungen eine Bereicherung gewesen: „Wir konnten unser ganzes Portfolio präsentieren und haben für alle Probleme Lösungen gefunden, was von der Kundschaft durchaus geschätzt wurde.“