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Raum für Möglichkeiten

Die Traditionsgoldschmiede Atelier Zobel aus Konstanz hat im Oktober in der Zürcher Altstadt einen zweiten Standort eröffnet. Die Räumlichkeiten an der Strehlgasse 12 bieten auf vier Etagen viele Platz für neue Ideen und Inspirationen.

Die Schmuck- und Juwelierszene der Stadt Zürich ist um einen klingenden Namen reicher. In der Altstadt ist am Fusse des Lindenhofs, an der Strehlgasse 12, seit Oktober das Atelier Zobel aus Konstanz mit einem zweiten Geschäft zu finden. Das Atelier Zobel sieht sich als Begegnungsort für Menschen, die an Kultur, Gemeinschaft und Kunst interessiert sind. Durch die vier Stockwerke bietet das Ladengeschäft viele Möglichkeiten für eine Art mehrdimensionales Konzepthaus.

Im Erdgeschoss befindet sich ein grosszügiger Ausstellungsbereich, der Platz bietet für Unikate aus der eigenen Atelier-Zobel-Kollektion sowie Designern wie Angela Hübel, Atelier Munsteiner, Majoral und Misui. Zusätzlich zum zeitgenössischen Schmuck präsentiert Atelier Zobel eine kuratierte Kollektion auserlesenen Vintage-Schmucks von Faerber Collection aus Genf. Weitere Designer und Schweizer Uhrenmarken werden das Sortiment im kommenden Jahr ergänzen. Neben den Vitrinen belebt eine Videoinstallation des Multimediakünstlers Markus Brenner die Innengestaltung. Begleitet von Bildern und Fotografien internationaler Künstler.

 

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Im dritten Stock, der Galerie, befindet sich bis im Januar eine Ausstellung mit Holzobjekten von Simon Husslein, gefertigt von den Werkstätten der Zürcher Eingliederung.

Lebendiges Galeriekonzept

Im Ausstellungsraum im dritten Stockwerk, der nicht zuletzt für soziale Projekte vorgesehen ist, findet sich aktuell eine Ausstellung mit Kreationen des Designers Simon Husslein und der Schreinerei des Vereins Zürcher Eingliederung. Die Ausstellungsstücke sind im Atelier Zobel bis im Januar zu sehen. Unterstützt worden ist die Einrichtung der Galerie von der Kintsugi Foundation aus den USA.

Auch für die Zukunft sind temporäre Ausstellungen jederzeit möglich. Eine Zusammenarbeit ist beispielsweise mit Schulen, Künstlern, Forschern und ihren Katalogstücken denkbar. Aber auch Ausstellungen mit Stücken von Schmuckwettbewerben sind möglich und willkommen. „Wir sind offen für jeden, der neugierig ist und neue Ideen und Menschen zusammenbringen möchte. Das Haus soll ein möglichst lebendiger Raum sein“, so Sue Schmid, Geschäftsführerin von Atelier Zobel.

Das Konzept für die Innenarchitektur wurde von Tobias Kraus entworfen, der 2012 auch die Galerie von Atelier Zobel im Haus zum Wolf in der Konstanzer Altstadt gestaltet hatte. Nach einem nächtlichen Brainstorming in der Werkstatt war Kraus fasziniert vom Umstand, dass Zobel Schmuck über einem einfachen Kohleblock verschmolzen und verlötet wird. Der Kontrast zwischen Einfachheit und Komplexität faszinierte ihn und war Grundlage eines kreativen Ideenprozesses. So ist es Kraus gelungen, die verborgene Materialität des Gebäudes zurückzuholen, indem er die Steinwände freilegte und den Raum mit Skulpturen aus gebranntem Holz unterteilte, die an ein altes Fachwerk erinnern. Diese Idee soll auch den kreativen Prozess der Schmuckherstellung symbolisieren, im Zuge dessen sich eine Kreation von einem rohen Zustand allmählich zu etwas Vollständigen wandelt. Alle Schmuckstücke von Atelier Zobel werden von Hand gefertigt und verschmolzen, wodurch eine netzartige Goldoberfläche mit komplexen Schichten und Mustern entstehen. Peter Schmid, Inhaber von Atelier Zobel, betrachtet diesen Prozess des Schaffens als einen Dialog. Die Stücke sind grob skizziert, mit Spielraum für jeden Goldschmied, um seine eigene künstlerische Richtung einzubringen. Es ist nicht zuletzt dieser Dialog, dieses Spiel zwischen Kunst, Material, Kultur und Menschen, den Sue und Peter Schmid in der Strehlgasse zum Klingen bringen wollen.

„Handarbeit ist das Herzstück von allem, was wir tun“, so Sue Schmid. Entsprechend soll in der zweiten Etage im Sommer 2024 ein Goldschmiedeatelier eingerichtet werden. Dies als Ergänzung zum Standort in Konstanz, der weiterhin als Hauptstandort betrieben wird. In Zürich will man dann bereits 2025 damit anfangen, Goldschmiede-Lernende auszubilden. Peter und Sue Schmid werden jeweils an beiden Standorten zu finden. Managerin des Geschäfts an der Strehlgasse ist die branchenerfahrene Ling Helsdon-Cheung. mw

atelierzobel.com

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