Angesichts der zunehmenden Digitalisierung fokussieren sich viele Hersteller mechanischer Uhren auf ihre Stärken – und zeigen, was sie zu bieten haben. Auffällig viele Uhren mit offenem Zifferblatt oder gar in skelettierter Form sind dieses Jahr präsentiert worden. Ein Trend, der eine Weile andauern könnte.
Prime Time
Die Nidauer Uhrenmarke Century präsentiert ihr Modell „Prime Time“ neu in einer skelettierten Version. Das Uhrengehäuse ist in der für die Kollektion typischen zwölfeckigen Form gestaltet. Die Lünetteoberfläche besteht aus facettiertem, handpoliertem Saphirglas, die Gehäuserückseite ist aus Stahl, bei einem Durchmesser von 38,5 Millimetern, begleitet wird es von einem schwarzen Kautschukarmband. Die Uhr ist wasserdicht bis zehn Atm, im Inneren tickt ein Schweizer Automatikwerk.
Mehrdimensional erlebbar
Auf 30 Stück limitiert ist der „Flying Grand Regulator Skeleton“ der in Luzern beheimateten Uhrenmarke Chronoswiss. Die Zifferblatttopografie der Grand Regulator mit Handaufzugswerk bietet mit den trichterförmig gestalteten Sekunden- und Stundenkreisen ohnehin schon ein mehrdimensionales Seherlebnis, diese erhält durch das offene Zifferblatt und das skelettierte Werk der Sonderedition eine zusätzliche Note. Das Gehäuse in Edelstahl misst 44 Millimeter. Die Anzeige in der Mitte bietet eine zusätzliche Hilfe beim Ablesen der Minutenzeit von 50 bis 10.
Schwarz-rote Zukunft
Eine Bildästhetik in einer Mischung aus Steampunk, Industrialchic und futuristischem Technodesign bietet das neue Modell „ADN Spirit“ von Manufacture Royale. Grundelemente der Marke, die schon bei den Kollektionen Opéra und Androgyne wirksam sind, etwa die schmale Lünette mit grossem Durchmesser, in diesem Fall 46 Millimeter, oder die Zwischengliedkonstruktion zwischen Gehäuse und Armband. Markante Details bilden das Federhaus bei zwölf sowie die Unruhe bei sechs Uhr. Im Inneren des Carbon-Stahlgehäuses schlägt das Handaufzugskaliber MR010.
Vertikaler Tourbillon
Cyrus hat dieses Jahr als technische Rarität einen vertikalen Tourbillon präsentiert. Die Klepcys Vertical Tourbillon besticht durch die besondere „Querbrücke“ die von sechs bis zwölf Uhr bogenförmig über dem Zifferblatt „schwebt“. Eine weitere Besonderheit bildet die retrograde Minuten- und Stundenanzeige. Die Klepcys Vertical Tourbillon ist in drei Ausführungen erhältlich, ganz in Rotgold, in Rotgold-Titan sowie in einer reinen Titanausführung. Alle drei Varianten sind auf jeweils fünfzehn Exemplare limitiert. Verkaufspreis zwischen 120’000 und 158’000 Franken.
Skelettierte Aikon
Skelettuhren bilden seit Anfang der 90er Jahre ein wichtiges Element der Kollektion von Maurice Lacroix. In der Aikon Automatic Skelton tickt das eigens für dieses Modell neu konzipierte Automatikkaliber ML234, einer Weiterentwicklung des ML134. Ausgehend vom Gehäuse der Aikon-Quarzversion aus dem Jahr 2016 hat Maurice Lacroix versucht, dem Gehäuse eine etwas maskulinere Erscheinung zu geben. Das Volumen des 46-Millimeter-Edelstahlgehäuses trägt dem Rechnung. Die schwarzen, DLC-beschichteten Brücken bilden einen massvollen Kontrast zum Edelstahlton des Gehäuses.
High Noon
Ästhetisch bietet der Durchblick bei zwölf Uhr, wo der periphere Tourbillon angebracht ist, Uhrenfreunden einen veritablen Bildgenuss. Mit etwas Fantasie hätte die Luzerner Marke Carl F. Bucherer ihrer neuen „Manero Tourbillon Double Peripheral“ auch kurz und bündig den Namen „High Noon“ geben können. Immerhin treffen hier zwei Spezialitäten des Hauses gewissermassen bei „12 Uhr“ aufeinander, die periphere Schwungmasse und das periphere Tourbillon, um sich um die Krone der Technik zu duellieren. Eher ist es aber wohl ein Duett, bei dem beide ihre Vorzüge optimal entfalten.
Himmlischer Taucher
Die in La Chaux-de-Fonds beheimatete „Engels“-Marke Angelus hat die Himmelsrichtung gewechselt und ihre erste Taucheruhr lanciert. Und dies gleich noch in einer skelettierten Variante mit fliegendem Tourbillon. Die U50 Diver Tourbillon präsentiert sich in einem kräftigen 45-Millimeter-Titangehäuse. Die Uhr ist wasserdicht bis 300 Meter. Bei 9 Uhr befindet sich ein Helium-Druckventil. Mit der Krone bei zwei Uhr lässt sich der gelb-blau lackierte Skalenring im Inneren des Glases verstellen. Der empfohlene Verkaufspreis liegt bei 297’00 Franken.