Am 13. Juni traf sich der Branchenverband VSGU in Luzern. Auf dem Programm standen neben der offiziellen Mitgliederversammlung ein Vortrag zum Thema Provenance Proof sowie Führungen durch das Bourbaki-Panorama und den Gletschergarten.
Es war die erste ordentliche Mitgliederversammlung seit drei Jahren, zu der Robert Grauwiller die 20 Anwesenden im Kinosaal des Bourbaki in Luzern begrüsste. „Ich freue mich, euch nach dieser nicht einfachen Zeit wieder im Präsenzmodus zu treffen“, sagte der VSGU-Präsident. Dass nur wenige Verbandsmitglieder den Weg in die Zentralschweiz gefunden haben, bedauerte er, vor allem im Vergleich zur zirkularisch abgehaltenen Mitgliederversammlung 2021, an der 133 Mitglieder teilgenommen hätten. „Vielleicht müssen wir in Zukunft für offizielle Entscheide den schriftlichen Weg wählen, um uns auf eine möglichst grosse Mitgliederbasis stützen zu können.“ Für einen rein gesellschaftlichen Anlass zum Gedankenaustausch würden sich vielleicht mehr VSGU-Leute zusammenfinden.
Das Protokoll der ausserordentlichen Mitgliederversammlung von Herbst 2021, die Jahresrechnung sowie der Vorschlag zur Entlastung des Vorstands wurden einstimmig angenommen. Anschliessend gab es Lob und Applaus für den Vorstand, der stets für die Mitglieder da sei und insbesondere in der Coronazeit wichtige Arbeit in Sachen Information und Kommunikation geleistet habe.
Neue Vizepräsidentin
Sowohl Präsident Robert Grauwiller als auch alle Vorstandsmitglieder, die sich zur Wiederwahl stellten, wurden ohne Gegenstimme für eine weitere Amtszeit bestätigt. Neu übernimmt Andrea von Allmen das VSGU-Vizepräsidium. Die Goldschmiedin, die sich bereits in der Fachkommission sowie als Co-Präsidentin der OdA für die Ausbildung engagiert, soll ihrer Berufsgruppe in dieser Rolle zu mehr Sichtbarkeit verhelfen.
Stefan Thoma hat nach rund zehn Jahren seine Demission als Vorstandsmitglied eingereicht. Der Goldschmied aus Zofingen, der Präsident der Sektion Innerschweiz bleibt, ist voll des Lobes: „Ich durfte miterleben, wie ein ganzer Verband sich in seiner Struktur gewandelt hat. Es war spannend und ich bin dank des grossartigen Teams mehr und mehr reingekommen, auch in Bereiche wie zum Beispiel Marketing, die mir vorher fremd gewesen sind.“
Kosten neu verteilen
Im Anschluss an die Wahlen wurden die grossen Projekte des Verbands thematisiert. Arbeits- und kostenintensiv sei in den vergangenen Monaten vor allem der neue Bildungsplan Goldschmiede, Silberschmiede und Edelsteinfasser gewesen, erklärt Geschäftsführer Markus Werner. Diese Arbeit werde zurzeit vom VSGU und dem Westschweizer Branchenverband Asmebi finanziert, obwohl sie der ganzen Branche nütze. Um die Kosten neu zu verteilen, soll ein freiwilliger Berufsbildungsfonds geschaffen werden. Ein weiteres wichtiges Thema ist das Qualitätslabel, an dem der Verband seit 2018 unter der Leitung von Nina Haensli arbeitet. Im Herbst sollen die Ergebnisse präsentiert werden.
Nach der offiziellen Mitgliederversammlung sprach Klemens Link, Geschäftsführer von Provenance Proof, einer unabhängigen Tochtergesellschaft des Gübelin Gem Labs, über Transparenz in der Edelstein- und Schmuckbranche. Er stellte den Anwesenden sowohl die sogenannten „physischen Tracer“ des Luzerner Unternehmens als auch die „Provenance Proof Blockchain“ vor. Die Präsentation stiess auf reges Interesse und der Referent durfte viele Fragen aus dem Publikum beantworten. Auf das anschliessende gemeinsame Mittagessen folgte der gesellschaftliche Teil mit einer Führung durch das Bourbaki-Panorama und der anschliessenden Besichtigung des neueröffneten Gletschergartens Luzern. twf