Vom 18. bis 20. August lädt die Ornaris wieder nach Bern. An der grössten Konsumgütermesse des Landes steht das Thema „handgemacht“ im Mittelpunkt: Ein Adjektiv, dass sich auch die Firma Ardeco mit Inhaber Peter Rathgeb auf den Leib geschrieben hat. Er lässt seine Schmuckstücke zu fairen Bedingungen in Südamerika und Asien fertigen.
Gold’Or: Peter Rathgeb, vor 15 Jahren haben Sie die Art und Design Company Ardeco gegründet. Seither entwerfen und vermarkten Sie fair gehandelten Schmuck in Europa, den Sie in benachteiligten Regionen der Welt herstellen lassen. Wohin gehen Ihre Aufträge und was bezwecken Sie damit?
Peter Rathgeb: Wir arbeiten mit zahlreichen Familien in Lateinamerika und Asien zusammen. Inzwischen sind es mehr als 150, die bisher mit der Fertigung unserer Stücke ihren Lebensunterhalt verdienen. Wir stärken damit in erster Linie die Strukturen in diesen Ländern, fördern die Kreativität der Menschen und geben ihnen die Möglichkeit, etwas für eine bessere ökonomische Situation zu tun.
Wieso Lateinamerika und Asien?
In Lateinamerika sind wir familiär verwurzelt. Meine Tochter Emma kam dort zur Welt und ich selbst lebte auch viele Jahre dort. 2009 übersiedelten wir nach Europa und begannen Schmuckstücke, Hüte, Taschen und Dekomaterial zu importieren. Schmuck war von Anfang an die schönste und breiteste Produktkategorie. Länder wie Kolumbien oder Mexiko haben einen reichen Kulturschatz an überlieferten Handwerkstechniken wie etwa das Brettchenweben oder die Perlenfädelei. Auch in Asien gibt es viel traditionelles Kunsthandwerk. In Kambodscha und Thailand bauen wir gerade eine zweite Schmucklinie auf.
Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?
Nach meinen abgeschlossenen Studien in Politikwissenschaften und internationalen Entwicklungen, startete ich bei der UNO mit der Vermarktung von lateinamerikanischen Fertigerzeugnissen für die USA und Europa. So konnte ich vor Ort die Kontakte knüpfen.
Wer sind Ihre Kunden?
Menschen, die gleich ticken wie wir und die unseren Unikatschmuck mit seinen Geschichten gerne weiterverkaufen. In der Schweiz, in Italien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Österreich beliefern wir mehrere Dutzend Shops.
Was dürfen Ihre Geschäftspartner von der Firma Ardeco erwarten?
Zuverlässigkeit, persönliche Ansprechpartner, hochwertigen Unikatschmuck und immer wieder neue Designs. Unsere Armbänder der Serie Miyuki-Skarabäus beispielsweise, haben den Zukunftspreis auf den Schmuckmessen in Bern und in Mailand gewonnen.
Wie wichtig sind Messen für Sie?
Es ist immer vorteilhaft, wenn wir unsere Schmuckstücke einem Fachpublikum präsentieren können. Neben der Ornaris stellen wir an der Inhorgenta und der Trendset in München, der Milano Fashion & Jewels, der Inova Collection und an der Midora Leipzig aus. Zudem organisieren wir unter dem Namen „Feria en casa Ardeco“ einmal im Jahr eine In-House-Messe bei uns in Salzburg.
Was bringt Ihnen der Auftritt an der Ornaris?
Wir fahren immer gerne an die Ornaris, weil uns dort ein Publikum mit gutem Geschmack und Lust auf Neues erwartet. Dieses Jahr wird es der vierte Auftritt sein. Da an der Messe ebenfalls Handgemachtes und Nachhaltigkeit im Zentrum stehen, passt das wunderbar.
Daniela Bellandi