Der Grand Prix d’Horlogerie de Genève wird seit 2001 ausgetragen. Preisgekrönt werden Uhren in insgesamt fünfzehn Kategorien. Dazu kommt ein Spezial-Jurypreis, der dieses Jahr an die Emaillistinnen Suzanne Rohr und Anita Porchet gegangen ist. Insgesamt 72 Uhren waren in die engere Auswahl gelangt. Wir zeigen sieben der fünfzehn Siegermodelle.
Glockenspiel
Der Hauptpreis, die „Aiguille d’Or“, ging an die „L.U.C Full Strike“ von Chopard. Die Minutenrepetition ist Chopards erste Uhr dieser Art. Bereits 2006 hatte das Unternehmen eine Stundenrepetition vorgestellt. Eine Uhr, die die Zeit per Knopfdruck minutengenau erklingen lässt, bedeutet einen technischen Schritt nach vorn und wurde von der Jury mit dem „Goldenen Zeiger“ prämiert. Sechs Jahre hat Chopard an der Entwicklung des Repetitionsmechanismus gearbeitet. Die Uhr mit 42,5-Millimeter-Roségoldgehäuse ist limitiert auf 20 Exemplare, der Nettoverkaufspreis liegt bei 245’000 Franken.
Kameliendame
Der Preis für die beste Damenuhr ging an die „Première Camélia Skeleton“ von Chanel. Die Uhr ist auch eine Hommage an Chanels klassische Kollektion „Première“, die dieses Jahr 30 Jahre alt geworden ist. Die aufreizende Geometrie des skelettierten Werks – das Calibre 2 ist Chanels zweites hauseigenes Kaliber – ist der Silhouette einer Kamelie nachempfunden. Design und Entwicklung erfolgten mit der Firma G&F Châtelain SA in La Chaux-de-Fonds. Die Weissgold-Lünette mit Brillantbesatz misst 28,5 mal 37 Millimeter. Der Nettopreis dieser Handgelenk-Schmeichlerin liegt bei 122’222 Franken.
Rennblau
„Tonda Chronor Anniversaire“ heisst der Zeitmesser von Parmigiani Fleurier, der in der Kategorie Chronographen obenaus schwang. Die Uhr ist aus Anlass des 20. Jubiläums von Parmigiani Fleurier entstanden. Gemäss Michel Parmigiani geht damit auch der langgehegte Wunsch eines eigenen Chronographen-Kalibers, des PF361, in Erfüllung. Zu den Besonderheiten gehört ein Split-Sekunden-Mechanismus des Chronographen. Die offene Rückseite bietet Einblick ins skelettierte Werk. Die Uhr ist auf 25 Exemplare limitiert, ein Stück ist für netto 135’000 Franken zu haben. Erhältlich mit Weiss- oder Roségoldgehäuse.
Tourbillonflunder
Flunderflach ist sie, Bulgaris neue, fünf Millimeter hohe „Octo Finissimo Tourbillon Skeleton“. Gleichzeitig ist sie die skelettierte Erweiterung der 2014 präsentierten Octo Finissimo Tourbillon, der weltweit flachsten Tourbillon-Uhr. Eine Verquickung zweier Herausforderungen: jener der Minimierung der Werkhöhe kombiniert mit jener des Tourbillon. Eine Skelettierung des Erreichten bot sich letztlich geradezu an: Feines weiter zu verfeinern – eine feine Aufgabe. Ausgezeichnet worden ist die Uhr mit dem Preis für die beste Tourbillon- und Hemmungsuhr. Der Nettokostenpunkt liegt bei 135’000 Franken.
Ewigkeitsmesser
Als mechanischer Computer beschreibt Greubel Forsey seine „QP à Equation“. Sieben Jahre Entwicklung, 624 Bestandteile, drei Patente und die Kombination zweier Erfindungen. Die Uhr, die den Preis für die beste Kalenderuhr erhalten hat, vereinigt alles und ein bisschen mehr, was eine Uhr dieses Typs ausmacht: Sekunde, Minute, Stunde, Tag, Monat, Jahr, Ewiger Kalender, Gangreserve, Tourbillon sowie Zeitgleichung, sprich die Differenzanzeige zwischen realer Sonnenzeit und mittlerer, konventioneller Zeit. Zeitgleichung und Jahr werden rückseitig angezeigt. 670’000 Franken netto beträgt der Preis.
Sterngucker
Der Preis für die beste mechanische Spezialuhr ging an die „Les Cabinotiers Celestia Astronomical Grand Complication 3600“ von Vacheron Constantin. Die Uhr zeigt 23 Komplikationen. Auf engem Raum (13,6 x 45 mm) integriert Kaliber 3600 von Vacheron Constantin die Funktionen Stunde, Minute, Tag, Monat, Jahr, Mondphase, Gezeiten, Gangreserve (3 Wochen bzw. 504 Stunden), Tourbillon, Ewiger Kalender, Zeitgleichung sowie die Anzeige der astronomischen Zeit auf der Rückseite. Die Uhr, für die fünf Jahre Entwicklung erforderlich waren, ist ein Einzelstück ohne offiziellen Preis.
Regattameister
Die „Marine Regatta“ von Ulysse Nardin ist mit dem Preis für die beste Sportuhr ausgezeichnet worden. Das Werk UN 155 ist eine Weiterentwicklung des Kalibers UN 153. Funktionale, auf den Regattasport ausgelegte Besonderheit ist der Drücker bei 10 Uhr, mit dem ein Countdown von einer bis zu zehn Minuten gesetzt werden kann. Nach dem Start beginnt der Sekundenzeiger im Gegenuhrzeigersinn die Zeit abzuzählen, vom markierten Punkt bis null. Bei null beginnt der Chronograph sogleich im Uhrzeigersinn zu zählen. Die Uhr gibt es auch mit weissem und schwarzem Zifferblatt. Der Nettoverkaufspreis liegt bei 15’900 Franken.