20 Uhren sind im November am Grand Prix d’Horlogerie de Genève in ebenso vielen Kategorien prämiert worden. Der Durchschnittspreis pro Siegeruhr lag bei 515’000 Franken.
Nicht am Start waren die Swatch Group und Rolex. Auch mehr Internationalität täte dem Preis für die Zukunft gut, wenn er zur globalen Referenz werden soll. Eine Siebnerauswahl im Bild.
Vermächtnis der Zeit
Mit dem Hauptpreis Aiguille d’Or (Goldener Zeiger) ist dieses Jahr die „Legacy Machine Sequential Evo“ von Max Büsser & Friends ausgezeichnet worden. Entwickelt worden ist sie von Uhrmacher Stephen McDonnell. Sie verfügt über zwei Chronographen-Anzeigen mit Split-Sekunde, die verschiedene Varianten der Zeitmessung ermöglichen. Das Handaufzugskaliber verfügt über eine Gangreserve von 72 Stunden. Eine zusätzliche Extravaganz ist die Verwendung des Metalls Zirconium als Gehäusematerial. Preislich liegt das Stück bei 172’000 Franken.
Magie der Sekunde
Der Preis in der Kategorie Männeruhr ging an die Chronomètre Contemporain II aus dem Atelier d’Horlogerie Akrivia des Genfer Uhrmachers Rexhep Rexhepi. Die 38 Millimeter grosse Uhr mit eigens konzipiertem Platingehäuse verfügt über einen Handaufzug mit 82 Stunden Gangreserve. Das Zifferblatt ist mit Feueremail beschichtet. Im Vergleich zum Vorgängermodell RRCC01 hat Rexhepi ein neu konzipiertes Unruhrad verwendet, was der Uhr einen (noch gleichmässigeren) Gang verleiht. Ein weiterer Glanzpunkt ist die (kleine) Tote Sekunde. Preislich liegt dieser Chronometer bei 125’000 Franken.
Die dritte Dimension
Mit ihrer Pioneer Cylindrical Tourbillon Skeleton, für die sie den Preis für den besten Tourbillon erhalten hat, dringt die Neuhausener Manufaktur H. Moser & Cie. in neue Raumdimensionen vor. Im Mittelpunkt steht der Kontrast zwischen dem kleinen, bombierten (konvexen) Zifferblatt in rauchigem Blau und dem frei sichtbaren Innenleben des skelettierten Werks mit dem sich minütlich drehenden Tourbillon als Hauptdarsteller. Die 42,8 Millimeter messende Uhr ist mit einem Edelstahlgehäuse versehen und ist für 79’000 Franken erhältlich.
Rosarote Pantherdame
Der Preis in der Kategorie Beste Damenuhr ging an die Tonda PF Automatic von Parmigiani Fleurier. Die Uhr verfügt über ein 36-Millimetergehäuse in Roségold, ebenfalls in Roségold gefertigt sind das Armband und die Faltschliesse. Das Zifferblatt ist guillochiert, die Indices sind durch zwölf Diamanten im Baguetteschliff gestaltet. Die Zweizeiger-Uhr ist wasserdicht bis 100 Meter und verfügt über ein Handaufzugskaliber mit einer Gangreserve von 60 Stunden. Der Preis liegt bei 49‘500 Franken.
Phantasien einer Dünennacht
Den Preis der „Kleinen Sekunden“ hat die französische Uhrenmarke Trilobe für ihre Uhr Nuit Fantastique Dune Edition erhalten. Eine Originalität ist die Zeitanzeige mittels drehender Scheiben, aussen die Stunde, und innen die Minuten- und die Sekundenscheibe. Diese ist innen zusätzlich mit einem Clous-de-Paris-Muster guillochiert. Das automatische Kaliber der Uhr tickt in einem 40,5-Millimeter-Titangehäuse. Das Zifferblatt glänzt mit einer sandfarbenen Pulverbeschichtung. Der Preis liegt bei 9800 Franken.
Kirschblütenpracht
Der diesjährige Innovationspreis ging an die Lady Arpels Heures Florales Cerisier aus der Reihe Poetic Complications von Van Cleef & Arpels. Gefertigt in Rosé- und Weissgold ist die Uhr mit Diamanten (5.2 ct) und Saphiren bestückt. Die Minuten werden auf der linken Gehäuserandseite angezeigt. Zu jeder vollen Stunde öffnet sich eines der zwölf Blütenblätter auf dem Perlmuttzifferblatt. Die Uhr wird von Hand aufgezogen, ihr Gehäusedurchmesser liegt bei 38 Millimetern. Der offizielle Preis des floralen Meisterwerks liegt bei 247’000 Franken.
Herz der Welt
Den Preis für die beste kunsthandwerkliche Uhr hat Kari Voutilainen aus St-Sulpice (Val-de-Travers) für die Uhr Ji-Ku erhalten. Das wundervoll gearbeitete Lack-Zifferblatt, das in mehrmonatiger Arbeit entstanden ist, stammt vom japanischen Meister Tatsuo Kitamura. Als Rohmaterial verwendet wurden Kinpun (Goldstaub), Jyunkin-itakane (Blattgold), Yakou-gai (eine grüne Muschel) sowie Awabi-gai (Seeohrmuschel). Die Uhr, ein Einzelstück, verfügt neben Stunde und Minute über eine Weltzeitfunktion und liegt preislich bei 365’000 Franken. Das Platingehäuse misst 39 Millimeter.