39 Uhrenmarken haben Anfang April virtuell am einwöchigen Genfer Uhrenschaulaufen teilgenommen. Eine kleine Auswahl mit auslaufenden Klassikern, aufgefrischten Evergreens und überraschenden Neulingen.
Kuriose Schaffhauserin
Auf den ersten Blick wirkt die neue „Big Pilot’s Watch Shock Absorber XPL“ mit Ceratanium-Gehäuse kaum wie eine IWC. Clou des Werks ist ein neues Stossdämpfersystem, basierend auf einer freitragenden Feder, die das Werk im Gehäuseinneren aufhängt und vor den Kräften bei einem Stoss schützt. In Schlagtests an der Universität Cambridge überstand ein Werk Beschleunigungen von mehr als 30‘000 g schadlos. Die Produktion ist auf zehn Exemplare pro Jahr limitiert, der Preis liegt bei 80‘000 Franken.
Die Letzte
Ein kleiner Sturm ging durch die Uhrenwelt, als Thierry Stern Anfang Jahr verkündete, die Referenz 5711/1A der Modellreihe Nautilus nicht mehr weiter zu produzieren – was die Secondhand-Preise um ein Vielfaches in die Höhe schnellen liess. Immerhin ist den Fans der 1976 lancierten Edelstahlikone im April noch ein Abschiedsmodell mit modischer, olivfarbener Sonnenschliff-Zifferblattfarbe vorgestellt worden. Ein würdiges Abschiedsmodell, preislich liegt die mutmasslich letzte Ur-Nautilus bei 29‘500 Franken.
Ikonenanwärterin
Die neue Kollektion H08 von Hermès war fast so etwas wie ein heimlicher Star der Genfer Virtualityshow. Die Gehäuseform mit den Massen 39 mal 39 Millimeter hat mit ihren acht gerundeten Ecken das Zeug zum Klassiker. Je nach Modell wurde als Gehäusematerial Titan mit DLC-Beschichtung oder Graphen-Komposit zusammen mit Keramik verwendet. Fünf Modellvarianten sind lanciert worden, alle verfügen über das Automatikwerk H1837. Die Preise reichen von 5500 bis 8000 Franken.
Richtig schön
Seine formschöne Kollektion Metro hat Nomos 2014 erstmals lanciert, zunächst als 37-Millimeter-Variante mit Gangreserve. Seither sind verschiedene Modelle dazugekommen, zum Handaufzugswerk DUW 4001 gesellte sich das neue, flache Automatikwerk DUW 3001. Dieses Jahr wurde die Metrofamilie um das hauseigene Kaliber DUW 6101 mit weit aussen liegendem Datumsring erweitert. Das Prinzip der wandernden Farbscheibe als Datumsanzeige wurde bereits bei der Tangente Neomatik eingesetzt.
Zeit für Benzin
Breitlings auf 1500 Exemplare limitiertes Sondermodell, das zusammen mit dem australischen Surf- und Bikerlabel „Deus ex machina“ kreiert wurde, ist streng genommen schon im Februar und nicht erst im April zu den Genfer Uhrentagen lanciert worden. Und ebenso streng genommen zählte Breitling bekanntlich auch nicht zum Kreis der Watches-&-Wonders-Marken. Trotzdem galt manch einem dieser mit dem Automatikkaliber B23 bestückte Chronograph – allein schon wegen seines ansprechenden Zifferblatts – als stilles Highlight.
Komplizierte Drehung
Allein der Preis – rund 1,8 Millionen Franken – der auf zehn Stück limitierten Reverso Hybris Mechanica Calibre 185 von Jaeger-LeCoultre lässt den Puls von Uhrenfans höherschlagen. Während sechs Jahren wurde die Uhr entwickelt. Dank des Drehmechanismus verfügt sie über vier Zifferblätter. Zu den Höhepunkten gehören: ein fliegender Tourbillon, ein springender, ewiger Kalender, eine Mondphasen-Anzeige der nördlichen und südlichen Hemisphäre sowie je eine Anzeige des drakonischen und des anomalistischen Mondzyklus.
Aufgefrischter Wassertaucher
TAG Heuer hat ihre Wassersportuhr Aquaracer überarbeitet. Die neue Aquaracer Professional 300 ist in den Grössen 36 mit Edelstahlgehäuse sowie 43 Millimeter mit Edelstahl- oder Titangehäuse erhältlich, jeweils in verschiedenen Zifferblatt- und Lünettefarben. Alle Uhren verfügen über ein Automatikwerk Kaliber 5, eine Drehlünette, eine verschraubbare Krone, Saphirglas mit Lupe bei 6 Uhr, einen verschraubten Gehäuseboden und sind wasserdicht bis 300 Meter. Der Preisbereich reicht von 2650 bis 4250 Franken.