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Genfer Sommerfest

Zum Sommerausklang trifft sich in Genf während vier Tagen die Uhrenbranche zu den Geneva Watch Days (29. Aug.-1. Sept.). Neben den offiziellen Ausstellern findet sich eine Vielzahl weiterer Marken in Hotels und Eventlokalen rund um das Genfer Seebecken. Ein lohnenswerter Besuch zum Start der Herbst- und Wintersaison.

Lionel A. Marca, Geschäftsführer der zur Swatch Group gehörenden Luxusuhrenmarke Breguet, hat unlängst verkündet, dass globale Messen aus seiner Sicht inzwischen obsolet geworden seien. Diese Meinung Marcas ist in den Augen vieler Marken so nicht richtig. Zwar kann es sein, dass die Zeit der ganz grossen Weltmessen im Stil einer Baselworld vorbei sind. Kleinere und regionalere Messen wie die Geneva Watch Days (GWD) oder die Dubai Watch Week bleiben im Uhren- und Schmuckgeschäft aber unverzichtbar. Das liegt zum einen am menschlichen Bedürfnis nach persönlichen Begegnungen, einem Händedruck und einen vertrauten Augenblick, sowie zum anderen an der Besonderheit der Produkte der Uhren- und Schmuckbranche. Kein virtuelles Bild vermag die haptische und optische Begegnung mit einer Uhr oder einem Schmuckstück zu ersetzen. Das wird auch in Zeiten des vermeintlich aufkommenden „Metaverse“ wohl immer so bleiben.

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2020 aus der Not geboren

Aus dem Bedürfnis nach persönlicher Begegnung heraus wurden 2020 auch die GWD ins Leben gerufen. Notabene nicht von irgendjemandem, sondern unter Beteiligung von CEOs nicht ganz unwichtiger Marken wie Jean-Christophe Babin (Bulgari), Georges Kern (Breitling), Patrick Pruniaux (Ulysse Nardin). Vor zwei Jahren waren die GWD gewissermassen ein Kind der Coronapandemie. Weil die Baselworld und die Watches & Wonders Ende März/Anfang April beide abgesagt wurden, sah man sich plötzlich mit einem vollkommen messelosen Terminkalender konfrontiert. Heute könnte die vor zwei Jahren aus der Not heraus geborenen GWD sich durchaus zu einem fixen Termin im Jahreskalender entwickeln. Ein Vorteil der Messe ist das offene Konzept in der Stadtmitte, dass die Verbindung zwischen B2B- und B2C-Konzept erlaubt. Dieser Vorteil mag wiederum einigen als Nachteil erscheinen, die eine kompakte Messestruktur an einem Ort bevorzugen. Darüberhinaus ist die Messe abhängig von gutem Wetter. Sollte es an drei Tagen hintereinander regnen, wäre manch einer wohl froh über eine Messe mit klassischem Hallendach.

32 Aussteller

Dieses Jahr zählen die Genfer Uhrentage 32 ausstellende Marken (im Vorjahr waren es deren 25). Namentlich sind dies: Alpina, Angelus, Arnold & Son, Beauregard, Bianchet, Breitling, Bulgari, Byrne, Claude Meylan, Corum, Czapek, De Bethune, Doxa, Frederique Constant, Greubel Forsey, Hautlence, H. Moser & Cie. HYT, Jacob & Co., Krayon, Konstantin Chaykin, Louis Erard, Maurice Lacroix, MB&F, Oris, Phillips, Raketa, Reuge, Singer, Trilobe, Ulysse Nardin und Urwerk.

Die Marken stellen individuell gemäss ihrem je eigenen Bedürfnis oder ihren lokalen Möglichkeiten entsprechend an verschiedenen Standorten aus. Marken mit eigener Boutique in der Stadt Genf findet man naturgemäss an den jeweiligen Standorten dieser Ladengeschäfte, so beispielsweise Jacob & Co. (Rue du Rhöne), Ulysse Nardin (Quai du Général Guisan), Breitling (Place des Bergues). Weitere Markenstandorte sind beispielsweise das Fairmont Grand Hotel, das Eventlokal Barton 7, das Hôtel d’Angleterre, das Ritz-Carlton Hotel de la  Paix (Bulgari) oder das Hôtel Beau-Rivage (dort findet sich der Löwenanteil der ausstellenden Marken).

Die konkreten Standorte der einzelnen Marken sowie deren jeweilige Besuchs- oder Terminmöglichkeiten sind alle auf der Webseite der GWD zu finden.

Die Geneva Watch Days werden offiziell unterstützt von der Stadt und dem Kanton Genf.

Marcel Weder

gva-watch-days.com

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