Im Jahr ihres 170-jährigen Bestehens hat Gübelin im Oktober die Gübelin Ipsomatic lanciert. Kein Geringerer als der spanisch-schweizerische Architekt Santiago Calatrava hat die Uhr gestaltet. Nicht ganz zu Unrecht hat die Kreation viele Lorbeeren aus der Uhrenzunft erhalten.
Die neue Gübelin Ipsomatic des Luzerner Familienunternehmens ist eine besondere Uhr. Kein Geringerer als der spanisch-schweizerische Architekt Santiago Calatrava, geboren 1951 in Valencia und seit vielen Jahren in der Schweiz lebend, hat die neue Ipsomatic von Gübelin gestaltet. Santiago Calatrava als Designer einer Uhr ist eine besondere Sache. Der Stararchitekt hat weltweit zahllose bekannte Gebäude entworfen, so den Oculus-Bahnhof am Ground Zero in New York, das Kulturhaus L’Hemisfèric in Valencia, oder in der Schweiz die Bahnhöfe Luzern und Zürich-Stadelhofen sowie den Pfalzkeller in St. Gallen. Fast etwas mit Bedauern stellt man fest, dass die Ipsomatic Santiago Calatravas erste Uhr ist, hat da doch ganz offensichtlich ein Meister der Form und Skulptur eine Uhr gestaltet, der genau weiss, wie eine schöne Uhr ästhetisch auszusehen hat.
Der Impuls zum Projekt ging im Übrigen von Santiago Calatrava selbst aus. Der Familie Gübelin seit Jahren freundschaftlich verbunden, äusserte er die Idee, gerne eine Uhr zu realisieren und fand in Raphael Gübelin einen Partner, den das Projekt auf Anhieb begeisterte. Auch mit kritischem Blick darf man festhalten, dass hier eine fruchtbare Zusammenarbeit am Werk war, aus der eine formschöne Uhr hervorging. Zur eigenen Motivation äusserte sich Santiago Calatrava so: „Die Zusammenarbeit mit einem Traditionsunternehmen, das seit Generationen von derselben Familie geführt wird, war für mich Freude und Herausforderung zugleich. (…) Mich inspirierte dabei die Idee der Zeit. Die Zeit existiert, weil es Veränderung gibt. Veränderung bedeutet Bewegung. Die ewige Essenz der Zeit ist das dynamische Element ihrer Form.“
Auf den Spuren der Geschichte
In Anlehnung an Gübelins eigene Uhrengeschichte kommt in den Modellen ein historisches, jedoch neuwertiges Felsa-Kaliber zum Zug, das Felsa-Automatikwerk 1560 Bidynator mit 43-stündiger Gangreserve. Dies in Anlehnung an Gübelins Ipsomatic-Uhren aus den 1950er und 60er Jahren, in denen ebenfalls Felsa-Werke verbaut wurden. Das markante, in Platin gefertigte Gehäuse, erinnert an eine dynamisch-schwungvolle Bewegung und belegt Santiago Calatravas Kunst, Bewegtes, in diesem Fall die Dynamik der Zeit, in einer ruhenden Form lebendig darzustellen.
Im Platingehäuse unsichtbar integriert ist zudem Gübelins Proof of Authenticity-Technologie, ein physischer Nano-Tracer, der in einer Blockchain gesichert ist. Die Uhr ist auf 170 Exemplare limitiert, in Anlehnung an das 170-jährige Bestehen des 1854 in Luzern – damals als reines Uhrengeschäft – gegründeten Unternehmens Gübelin. Erhältlich ist sie zum Preis von 34’900 Franken.
Marcel Weder