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Funkelnde Entdeckungen

Die achte Auflage der GemGenève ist vom 8. bis 12. Mai erfolgreich über die Bühne gegangen. Die Messe präsentierte auch dieses Jahr während viereinhalb Tagen die Crème de la Crème und beweist, was mit Zielstrebigkeit und Unternehmertum in kurzer Zeit auf- und ausgebaut werden kann.

Die diesjährige Austragung der GemGenève, es war die insgesamt achte seit der Premiere im Mai 2018, verzeichnete eine Rekordzahl an ausstellenden Unternehmen. Insgesamt waren 244 Aussteller (Edelsteinlabore, Schulen, Kunstinstitutionen und Branchendienstleister mit eingerechnet) aus 22 Ländern präsent, so viele wie noch nie. Wie der Co-Gründer der Messe, Ronny Totah betonte, waren dabei von den mehr als 200 reinen Edelsteinhändlern nur gerade zehn dieses Jahr das erste Mal dabei. Mit anderen Worten waren mehr als 95 Prozent der Aussteller bereits mindestens einmal an der GemGenève präsent.

Dieser Erfolgsausweis belegt, dass das vielbeschworene Credo der Co-Gründer des Genfer Events, Thomas Faerber und Ronny Totah, mit der GemGenève eine Messe von Ausstellern für Aussteller zu organisieren, bis heute erfolgreich umgesetzt wird. Und auch der familiäre Charakter, den die Messe im Sinne der Organisatoren während der viereinhalb Messetage versprühen will, ist gut zu spüren. Ein Schlüssel dazu ist sicher auch das besondere Platzierungskonzept. Die Aussteller wissen bei der Anmeldung jeweils nicht, wo sich ihr Stand befinden wird. Dabei achten die Organisatoren darauf, dass die Aufteilung von Messe zu Messe neu gemischt wird. Zudem wird eine Art Ringkonzept befolgt: Kleinere Aussteller werden eher eingangs der Messe platziert, während die grossen sich in der Hallenmitte befinden, auch hier ist eine ausgewogene Durchmischung wichtig.

 

Eröffnungskonferenz (v.l.n.r.): Mathieu Dekeukelaire (Messe-Direktor), die Stickereikünstlerin Alicia Stanska, Nadège Totah (Messe-OK), Jürgen Schütz (Emil Weis Opals), Boris Chauviré (Gemmologe), die Co-Gründer der GemGenève Ronny Totah und Thomas Faerber sowie Ida Faerber (Faerber-Collection).

 

Visionärer Mut

Selbstverständlich geht es auch an der GemGenève trotz familiärem Flair im Kern ums Geschäft. Kein Geschäftsmodell ist ein Selbstläufer, auch Messen müssen sich stets aufs Neue beweisen, während der internationale Kalender dicht gefüllt ist. Der GemGenève ist es gelungen, das sich vor sieben Jahren abzeichnende Ende der Baselworld zu antizipieren und die damit entstehende Lücke mit viel Leidenschaft, Engagement und visionärem Mut zu füllen. Das den Organisatoren von der Edelsteinbranche entgegengebrachte Vertrauen ist längst bestätigt. Auch wenn die diesjährige GemGenève generell etwas ruhiger war, sieht sie einer blühenden Zukunft entgegen. Sie hat sich erfolgreich als eigenständige Messe mit dem Fokus auf Edelsteine, antiken Schmuck und zeitgenössischen Designerschmuck etabliert. Die Aussteller, die kommen, gelten vielen als Crème de la Crème der Zunft.

Ausbau des Designbereichs

Punkto Ausstellerzahl hat die GemGenève eine Grösse erreicht, die kaum noch ausgebaut werden muss. Wie Messedirektor Mathieu Dekeukelaire betont, sei für die Zukunft im Bereich der Händler noch ein kleines Wachstum möglich und erwünscht, aber grundsätzlich wolle man sich hier im aktuellen Rahmen bewegen. Einen Bereich, den man aber gerne noch gezielt erweitern möchte, sei der Bereich der Schmuckdesigner. In diesem Jahr waren zehn Designer (fünf im Bereich „Talents Emergents“ und fünf „New Designer“) präsent. Dazu kam die polnische Stickerei-Künstlerin Alicia Stanska mit ihrem kristallbestickten Abendkleid Equilibrium of Power, sowie die Gemeinschaft ukrainischer Künstlerinnen und Künstler „Strong & Precious“. Eine Verdopplung der aktuellen Zahl ist für die Zukunft durchaus denkbar.

Flammende Opale

Ein Höhepunkt der Messe bot die Opal-Ausstellung „Flames of the Opal Essence“. Die vom Direktor der GemGenève, Mathieu Dekeukelaire, kuratierte Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Genfer Musée d’art et d’histoire, sowie mit Marken und Händlern wie Piaget, der Schmuckdesignerin A.win Siu, Christ Price Opals, Emil Weis Opals, Ernst Färber, Faerber-Collection, Imagem, Kreis Jewellery Nicolas Torroni, Paul Fisher Inc. sowie dem Künstler Michel Huelin, dem Fotografen Brice Decque, den Videokünstlern Laurent Kariv und Jynx Productions Paris sowie dem promovierten Mineralogen und Opal-Spezialisten Boris Chauviré aus Nantes realisiert. Eine reichhaltige Mischung eindrucksvoller Schätze mit rund 100 Objekten war zu entdecken. Wie Jürgen Schütz, Inhaber von Emil Weis Opals, dessen Unternehmen viele Opale und Opal-Kreationen aus der hauseigenen Sammlung zur Ausstellung beisteuerte, während der Pressekonferenz am Inaugurationstag der GemGenève betonte, waren darunter viele Schätze, die man sonst kaum je zu Gesicht bekommt.

Während in den vergangenen drei Jahren jeweils auch Austragungen im November stattfanden, wird man in diesem Jahr auf eine November-Auflage verzichten. Die nächste GemGenève findet zum gewohnten Termin im Mai 2025 statt. mw

gemgeneve.com

 

Bild: Sorgte in Genf für Aufsehen: der Topas „Imperial Flame“ (332.24 ct) von Kreis Jewellery, geschliffen von Alexander Kreis.

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