Ohne rauschendes Fest macht die schönste Hochzeit nicht wirklich Spass. So hat Corona auch den Organisatoren von Hochzeitsmessen in den vergangenen zwei Jahren einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. In diesem – und vor allem im kommenden Jahr, wird nun wieder mit mehr Eheschliessungen gerechnet.
Die erste Schweizer Hochzeitsmesse 2022, ist Mitte Januar in Luzern über die Bühne gegangen. Wie Messeleiter Patrik Haf bestätigt, kamen 30 Prozent weniger Besucherinnen und Besucher als beim letzten Anlass Anfang 2020. Die Aussteller hätten sich zwar zufrieden gezeigt, aber die fehlenden Besucher haben sich auch auf die Bestellungen und Umsätze ausgewirkt. „Alle waren dankbar, dass es die Plattform überhaupt wieder gegeben hat“, sagt Haf. „Durch die immer noch existierenden Unsicherheiten haben die Leute aber noch eher zurückhaltend reagiert.“ Die nächste Hochzeitsmesse in Luzern wird am 14. und 15. Januar 2023 stattfinden. Dann erhofft sich Patrik Haf wieder einen Ansturm auf dem Niveau wie vor der Pandemie.
So denkt auch Maja Giger, die die Hochzeitsmessen Swiss Wedding World in Zürich und Bern organisiert. Die letzten Austragungen fanden im Januar 2020 statt. Sie ist überzeugt, dass in Krisenzeiten öfters geheiratet wird, was sich in naher Zukunft auswirken könnte: „Da spielen Sicherheits- und Zusammengehörigkeitsgefühle eine grössere Rolle“. Sie habe gehört, dass in der Pandemiezeit zwar weniger Eheringe, dafür aber mehr andere Schmuckstücke über den Ladentisch gegangen seien.
An Ringen wird nicht gespart
Die nächste Swiss Wedding World soll am 7. und 8. Januar in Zürich und eine Woche später, am 14./15. Januar in Bern durchgeführt werden. Zuvor freut sich Giger auf den Wedding Award, der Mitte Oktober vergeben werden soll. Dieser prüft und zertifiziert qualitativ hochstehende Leistungen verschiedener Dienstleister aus der Hochzeitsbranche. Anmeldungen sind bis Ende Juli möglich. „Wer innovativ ist und sich mit der Zeit bewegt, der wird bestimmt wieder gute Geschäfte machen können“, so die Eventveranstalterin. „An den Eheringen wurde noch nie gespart und das wird wohl auch so bleiben.“ Aus diesem Grund seien auch immer zahlreiche Trauring-Anbieter, von Goldschmieden bis zu Bijoutiers auf den Messen vertreten.
Die „Hochzeitswelten“ in Rotkreuz wurden nach einem Jahr Zwangspause unter den 3G-Regeln im vergangenen November durchgeführt. Die Organisatorin Simone Wigger sagt, dass Besuchereinbussen von 40 Prozent verbucht werden mussten. „Trotzdem war das Ganze eine gelungene Sache“, so die Fachfrau, „die Paare, die kamen, haben es genossen und zeigten sich über die Qualität, die von Seiten der Aussteller präsentiert wurde, begeistert“, sagt Wigger. Nun hofft auch sie, dass die nächste Messe in Rotkreuz, die am 12. /13. November über die Bühne gehen soll, wieder mehr Heiratswillige anzulocken vermag. Neben den erwähnten Hochzeitsmessen gibt es noch zahlreiche weitere kleinere und grössere Anlässe wie beispielsweise die „MariNatal“ am 15./16. Oktober in Basel und später (Datum noch offen) in Bern sowie die deutsche Organisation „Trau Dich!“, die voraussichtlich am 22./23. Oktober in Zürich und am 19./20. November in St. Gallen stattfinden wird.
Daniela Bellandi