Ewig flach
Der Hauptpreis „L’Aiguille d’Or“ ging an die römische Marke Bulgari, deren Uhrenherstellung in der Schweiz angesiedelt ist und die dem französischen Luxusgrosskonzern LVMH gehört. Bulgaris „Octo Finissimo Calendrier Perpetuel“ ist die flachste Uhr der Welt mit einem ewigem Kalender. 408 Komponenten sind in der Uhr verbaut, das futuristisch gestaltete Titangehäuse hat eine maximale Dicke von winzigen 5,8 Millimetern, während das darin tickende Automatik-Werk nur gerade 2,75 Millimeter dick ist. Preislich liegt das gute Stück bei 57‘000 Franken.
Bezaubernder Regenbogen
Piagets „Limelight Gala Precious Rainbow“ ist mit dem Preis in der Kategorie Damenuhr ausgezeichnet worden. Diese Hommage an den Regenbogen, kompiliert aus fünf grünen Tsavoriten im Brillantschliff sowie 37 Saphiren ebenfalls im Brillantschliff, in den schillerndsten Farben ist eine Symphonie der Schmuckkunst in Perfektion. Die feine Ziselierung des Zifferblatts und des Armbands, beide in 750er Gelbgold, runden die schöne Arbeit des Traditionshauses Piaget ab. Für den Kauf der Uhr werden 99‘000 Franken benötigt.
Stereoblick
Mit nur einem Bild ist es schwierig, die Dreidimensionalität der LMX von MB&F, die den Herrenuhren-Komplikationspreis gewann, darzustellen. Bei einem Durchmesser von 44 Millimetern verfügt die LMX über eine Dicke von 21,4 Millimetern. Die Uhr ist konzeptuell eine Wiederaufnahme der vor zehn Jahren lancierten Legacy Machine No1. Anders als bei dieser sind die beiden Zifferblätter aber gewölbt, was technisch neue Ansprüche stellt. Wiederum prominent ist die grosse Unruhe, die bei der LMX 13,4 Millimeter misst. Limitiert ist sie auf 33 Stück à 106‘000 Franken.
Umkehr der Zeiten
Chopards Uhr, die den Preis für die beste Schmuckuhr gewann, ist aufgrund ihres Namens „Flower Power“ unschwer als Hommage an die Zeit der Musik und der freien Liebe zu erkennen, die 1968 in Woodstock ihren Lauf nahm. Die Uhr ist bestückt mit rosafarbenen Saphiren und Diamanten im Birnen- und Brillantschliff, die ein opulentes Blumenbouquet bilden. Wieviele Besucher des Woodstock-Festivals sich dieses für 489‘000 Franken ausgeschriebene Einzelstück hätten kaufen mögen, bleibt unbeantwortet.
Piratenbucht
Die kleine Schwester des Hauptpreises, der „Prix de la Petite Aiguille“, geht an die kleine Rolex-Schwester Tudor. Wer moniert, Rolex nehme nicht am Uhren-Grand-Prix teil, sieht seine Kritik damit immerhin ein Stück weit relativiert. Die sportlich-elegante Dreizeigeruhr aus Tudors Kollektion Black Bay verfügt über ein 41-Millimetergehäuse in schwarzer Keramik mit dem man nicht nur auf Piratenschiffen eine gute Figur macht. Im Inneren tickt das COSC- und Metas-zertfizierte Automatikwerk MT5602-1U. Der Preis liegt bei 4500 Franken.
Tambour des Todes
Der „Prix de l’Audace“ geht an Louis Vuitton und ihre „Tambour Carpe Diem“. Wer die Zeit wissen will, drückt auf den reptilienförmigen Knopf bei zwei Uhr, woraufhin die gelbgoldene Python ihren Kopf nach links dreht und den Blick auf die Stunden-Ziffern frei gibt, der freche Mund des Schädels ein „Carpe Diem“ offenbart und der Schwanz sich zur Minute streckt. Ein Meisterstück der vergänglichen Zeit. Wer lieber mit warmen statt mit kalten Händen einkauft, wird den Preis von 465‘000 Franken nicht scheuen. Bei einer Auflage von nur einem Exemplar dürften allerdings auch beim bestem Willen nur Wenige zum Kauf reichen.
Doppeltes Haus
Fast zehn Jahre hat Bernhard Lederer an seiner Uhr „Central Impulse Chronometer“ gearbeitet. Sie verfügt über zwei Räderwerke mit je einem eigenen Aufzug und Federhaus. Indem sich diese alle zehn Sekunden aufziehen, geben sie eine konstante Kraft ab. Die beiden Hemmungsräder arbeiten abwechslungsweise. Die kleinen Sekunden wandern beide simultan und immer perfekt im Gleichtakt, die eine nach links, die andere nach rechts. Die Uhr wird in einer Serie von 25 Stück gefertigt, der Einzelpreis liegt bei 137‘850 Franken.