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Eine Ausgabe ohne Grenzen

Die 9. Ausgabe der GemGenève, die vom 8. bis 11. Mai in der Genfer Palexpo-Messe stattfindet, steht unter dem Leitbild der Transversalität. Grenzen überschreitend in verschiedener Hinsicht, zeitlich mit einer Ausstellung zur Epoche des Art Déco, geographisch mit Ausstellern und Händlern aus aller Welt oder kulturell mit einem Ausstellungsbereich mit afrikanischen Schmuckdesignern.

„Was wäre, wenn Sie… an ein und demselben Ort seltene Edelsteine bewundern, antike Juwelen kaufen, junge Designer treffen, Kunsthandwerkern bei der Erschaffung ihrer Kreationen zusehen, an einer Konferenz über die Diamanten von Golconda teilnehmen und eine Ausstellung über den schönsten Schmuck des 20. Jahrhunderts besuchen könnten?“ Mit diesem in eine rhetorische Frage verpackten Versprechen lädt die Genfer Edelstein- und Schmuckmesse die Besucher an die diesjährige Austragung Anfang Mai.

Cartier, Parfumflasche Art Déco in 18-Karat-Gold, Jade, Saphir und Email (ca. 1926). Bild: Paul Fisher Inc.

Vielfältige Kooperationen

Ein Merkmal, das die GemGenève seit vielen Jahren auszeichnet, ist ihr Konzept der Kooperationen. Dazu gehören die Zusammenarbeit mit Fachschulen aus dem In- und Ausland, wie der Genfer HEAD oder den drei Westschweizer Goldschmiedeschulen aus Genf (CFP Arts), Le Sentier (ETVJ) und La Chaux-de-Fonds (CPNE); mit Museen und Stiftungen, etwa dem Grand Théâtre de Genève oder mit der Genfer Eric-Horovitz-Stiftung, sowie nicht zuletzt mit aufstrebenden oder bereits etablierten Schmuckdesignern aus der ganzen Welt.

Im Rahmen einer weiteren Kooperation ist dieses Jahr die Jewellery and Gemstone Association of Africa (JGAA) präsent. Die JGGA ist die erste afrikanische Organisation, die Juweliere, Designer, Edelsteinhändler und Gemmologen zusammenbringt. Den Besuchern eröffnet sich ein schillernder Blick auf afrikanische Schmuckkreation. „Seit der 1. Ausgabe rückt die GemGenève Designer ins Rampenlicht, die noch unbekannt sind. Wir freuen uns sehr, dass wir die diesjährige Ausgabe endlich für junge afrikanische Talente öffnen können“, so Co-Organisatorin Nadège Totah.

Ein Höhepunkt der diesjährigen GemGenève ist die Art-Déco-Ausstellung. Art-Déco-Ring von Mellen, New York. Bild: Mellen, Inc.

Ausstellung zu Art Déco

Die GemGenève steht mit einer Sonderausstellung auch ganz im Zeichen der Stilrichtung Art Déco, die in diesem Jahr das 100-jährige Jubiläum der Weltausstellung für moderne dekorative Kunst und Kunsthandwerk in Paris feiert, und die ab 1910 bis in die späten 30er Jahre als Stilrichtung in den verschiedensten Kunst- und Handwerksrichtungen für Furore sorgte. Kuratiert worden ist die Ausstellung von Mathieu Dekeukelaire, dem Direktor der GemGenève. Sie erkundet alle Facetten dieser Kunstbewegung: Fast 100 Ausstellungsobjekte, darunter Schmuck, Haute-Couture-Stücke, Skulpturen und Möbel, sind zu sehen.

„Der GemGenève ist es gelungen, sowohl die Schmuckkunst als auch die Stadt Genf auf höchstem internationalem Niveau erstrahlen zu lassen und dabei einen geselligen und familiären Rahmen zu bewahren. Das ist unsere spezielle DNA, und ich denke, dass der Bedarf und das Interesse an einer solchen Messe seitens des Markts gross sind.“ Ronny Totah, Co-Gründer GemGenève

In der Ausstellung sind Juwelen aus privaten und institutionellen Sammlungen zu sehen. Verschiedene Aussteller haben sich diesem Projekt angeschlossen und einige ihrer schönsten Stücke ausgeliehen. Zu den Projektpartnern gehören Aussteller und Institutionen wie das Museum für Kunst und Geschichte von Genf, das Musée International d’Horlogerie (MIH) in La Chaux-de-Fonds sowie Schmuckhäuser wie Chaumet, Ernst Färber, Faerber Collection, G. Torroni SA, Horovitz & Totah, Humphrey Butler Ltd., Morelle Davidson, N. Torroni oder Paul Fisher Inc. (u.a.).

Renaissance-Ring „Spitzer“ mit Diamanten aus der Golconda-Mine, Galerie Les Enluminures. Bild: Capucine Juncker/Diamants de Golconde.

Vorträge, Seminare, Bücher

Reichhaltig ist auch das Vortrags- und Seminarprogramm mit Veranstaltungen an allen vier Messetagen. Für Diamantenfreunde ein besonderer Leckerbissen sind der Vortrag und die Buchpräsentation der Schmuckexpertin Capucine Juncker. Sie ist Autorin des im Oktober erschienenen Buches „Diamants de Golconde“. Es ist die erste Publikation, die sich vollständig der Geschichte der berühmten indischen Mine Golconda und ihrer Diamanten widmet, die legendäre Steine wie den Koh-i-Noor, den Hope oder den Sancy zu Tage gebracht hat. Capucine Juncker wird an der Messe einen Vortrag halten. Zudem kann man sie während einer Signierstunde ihres Buches am Stand von Letubooks persönlich treffen (9. Mai, 14h 30-15h 30).

Ein weiteres Highlight ist das „Village des Designers“. Unter der Ägide von Nadège Totah werden zehn noch wenig bekannte, aufstrebende Schmuckdesigner ihre Kreationen präsentieren. Darüber hinaus hat die GemGenève in Zusammenarbeit mit der Designschule HEAD und dem Théâtre de Genève fünfzehn Studierende eingeladen, einen Schmuck als Gefäss zum Thema „Elixir“ zu entwerfen und an der Messe zu präsentieren. mw

gemgeneve.com

GemGenève 2025 in Zahlen:
Während vier Tagen (8.-11.5.) bietet die Messe eine reichhaltige Möglichkeit der Begegnungen, des Austausches und der Entdeckungen. Insgesamt stellen 250 Aussteller aus, darunter 200 internationale Händler aus 75 verschiedenen Ländern. Die gesamte Ausstellungsfläche beträgt 15’500 Quadratmeter. Während die Besucherzahl 2024 um zehn Prozent auf 3566 Besucher gestiegen war, werden für dieses Jahr rund 4000 Besucherinnen und Besucher erwartet. red.

Titelbild: In Zusammenarbeit mit der Jewellery & Gemstone Association of Africa (JGGA) präsentieren afrikanische Schmuckhersteller ihre Kreationen. Bild: JGGA

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