Helen Molesworth hat im Juni an der Tagung der Schweizer Gemmologen wieder ein spannendes Referat gehalten, bei dem es auch um Geschichten aus ihrem neuen Buch ging. Gold’Or darf eines dieser hübschen Werke verlosen.
„Precious, The History and Mystery of Gems Across Time“ ist der Titel des ersten Buches für ein breites Publikum von Helen Molesworth. Es ist im Mai in englischer Sprache erschienen. Die leidenschaftliche Gemmologin kann auf eine zwanzigjährige Karriere in der Edelstein- und Schmuckbranche zurückblicken. Während ihrer zehnjährigen Tätigkeit als Juwelenspezialistin bei Sotheby’s und Christie’s in London und Genf hat die Engländerin zahlreiche erstklassige Edelsteine und Juwelen sowie bedeutende Sammlungen, darunter die Privatsammlung von Prinzessin Margaret, bearbeitet, untersucht und bewertet.
2011 wurde sie Dozentin für Schmuckgeschichte in Genf und gründete die Gübelin Akademie, die sie von der Schweiz und Hongkong aus leitete und erfolgreich in China einführte. Heute ist Helen Molesworth Kuratorin der Schmuckabteilung im Victoria and Albert Museum in London und betreut dort eine der umfangreichsten öffentlichen Schmucksammlungen der Welt. Sie hat einen Abschluss in Klassischer Philologie von Christ Church, Oxford, ist Mitglied der Gemmological Associations of Great Britain und Hongkong sowie der Society of Antiquaries in London, hat zahlreiche Fachtexte publiziert und Vorträge über Edelsteine von der Antike bis zur Moderne gehalten.
Schatztruhe an Geschichten
Das Buch „Precious“ (auf Deutsch Kostbar) beinhaltet einen aussergewöhnlichen Schatz an Geschichten über berühmte Schmuckstücke und Edelsteine. Es macht viel Spass zu lesen, wie die Autorin schillernde Paläste besucht, schlammige Edelsteinminen erkundet oder einige der bekanntesten Juwelen der Welt schätzt. Es werden auch kulturelle Zusammenhänge beleuchtet, wie beispielsweise die immense rituelle Bedeutung von Jade für alte Kulturen in China, Mittelamerika und dem Pazifik, wo sie seit Tausenden von Jahren als Symbol des Lebens und als Brücke zum Jenseits gilt, oder die burmesischen Krieger, die so stark an die Verbindung zwischen Rubinen und Lebensblut glaubten, dass sie sie vor der Schlacht in ihre Haut implantierten, um sich vor Niederlagen zu schützen.
Ebenfalls geht es um den Blick in die Geschichte der Frauen, die Perlen als Zeichen der Weiblichkeit trugen, und über die Rolle, die diese glänzenden Objekte bei der Veränderung der Darstellung des Feminismus gespielt haben – von Marie Antoinette bis Marilyn Monroe, von Elizabeth Taylor bis Coco Chanel. In diesen mitreissenden Geschichten über die Liebesaffäre der Menschheit zu Juwelen führt Helen Molesworth die Leserinnen hinter die Kulissen der Objekte, die in Museen bewundert werden oder an Auktionen riesige Summen erzielen, und beleuchtet die zutiefst menschlichen Geschichten, die dahinterstehen. db