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Genfer Juwelentage

Die Auktionen von Christie’s und Sotheby’s Mitte November in Genf zeigten eine stabile Nachfrage und weiterhin hohe Preise. Anhaltend gross bleibt die Strahlkraft bekannter Namen. Viel Aufmerksamkeit zog der Aga-Khan-Smaragd auf sich.

Bei Christie’s wurden am 12. November 95 Schmuckstücke mit einem Gesamterlös von 47’940’450 Schweizer Franken versteigert. Das entspricht im Schnitt 504’636 Franken pro Los. Zum Vergleich: im November 2023 waren es 80 Lose mit einem Gesamterlös von 69,888 Millionen Franken, was einem Schnitt von 873’603 Franken entsprach. Allerdings fiel der Diamant „Blue Royal“ (17.61 ct), der für 39,5 Millionen versteigert wurde, in die Rechnung. Ohne diesen Überflieger hätte der Gesamterlös bei rund 30 Millionen Franken gelegen, bei einem durchschnittlichen Preis von 384’598 Franken.

Generell begannen die Schätzpreise etwas tiefer als im Vorjahr, was zu Ausreissern nach oben führte: Deutlich über dem Schätzwert wurde beispielsweise ein Cocktail-Ring von Van Cleef & Arpels versteigert. Der in Weissgold gefertigte Ring, besetzt mit einem ovalen Mandaringranat, Türkisen, Chrysopras-Cabochons, Korall-Cabochons, Onyx und Diamanten im Birnen- und Brillantschliff ging bei einem geschätzten Preis von 10’000 bis 15’000 Franken für 81’900 Franken weg. Richtiggehend pulverisiert hatte den Schätzpreis ein Platinring von JAR, besetzt mit einem Burma-Rubin im Cabochon-Schliff, umrahmt von Brillanten. Im Vorfeld auf 40’000 bis 60’000 Franken geschätzt ging das Stück für 315’000 Franken in neue Hände über. Exorbitant überboten wurde der Schätzpreis bei einem Art-Déco-Diamantcollier von Cartier, gefertigt circa 1935 in London. Das Platincollier, bestehend aus Diamanten in Brillant-, Baguette- und Kaliberschliffen, die grössten drei Brillanten mit 10.58, 7.80 sowie 7.24 Carat, wurde auf 900’000 bis 1’300’000 Franken geschätzt und erzielte 4’461’500 Franken.

 

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Diamant-Collier, Art Déco, Cartier (ca. 1935) erzielte bei Christie’s 4,46 Millionen Franken.

Aga Khan x Cartier

Den höchsten Preis, 7,765 Millionen Franken, erzielte bei Christie’s eine in Platin und Gold gefertigte Brosche von Cartier; besetzt mit dem sogenannten „Aga Khan“-Smaragd, benannt nach Prinz Sadruddin Aga Khan (1933-2003), der die Brosche 1960 bei Cartier in Auftrag gab. Der 23,26 x 22,96 x 8,25 Millimeter messende Stein (37.00 ct) kolumbianischer Herkunft besitzt ein Gewicht von 37.00 Carat, umrahmt wird er von Diamanten im Marquise-Schliff.

Sotheby’s versteigerte einen Tag später, am 13. November total 76 Lose im Gesamtwert von 17,664 Millionen Franken. Das entspricht einem durchschnittlichen Preis von 232’421 Franken pro Los. Im Vorjahr waren es 152 Objekte mit einem Gesamterlös von 41,841 Millionen Franken und einem durchschnittlichen Preis von 275’272 Franken. Den Höchstpreis erzielte dieses Jahr ein Ring mit rosafarbenem Diamant im Treppenschliff mit 12.52 Carat, flankiert von dreieckförmigen Diamanten. Geschätzt auf 500’000 bis 800’000 Franken wechselte er für 2,88 Millionen Franken den Besitzer. mw

Titelbild: Die mit dem Smaragd „Aga Khan“ (37.00 ct) besetzte Brosche (Cartier) erzielte bei Christie’s 7,765 Millionen Franken.

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