Coronabedingt fällt die Bilanz der 36. Intergem vom 2. bis 5. Oktober durchwachsen aus. Viele Teilnehmer verzeichneten gute Umsätze, andere berichteten über verhaltene Geschäfte. Wichtig war allen Beteiligten, im Schaufenster der Branche in schwierigen Zeiten Flagge zu zeigen.
„Die diesjährige Intergem lässt sich aufgrund des Pandemiegeschehens nur schwer mit den Ausgaben in normalen Jahren vergleichen“, sagt Messegeschäftsführer Kai-Uwe Hille. „Doch insgesamt können wir angesichts der Gesamtsituation mit dem Ergebnis zufrieden sein. Es kamen zwar deutlich weniger Besucher als 2019. Aber diejenigen, die anreisten, hatten konkrete Kaufabsichten. Vor allem hochwertige, lose Steine waren begehrt.“ Da reicht schon der Verkauf von wenigen Einzelsteinen, damit sich die Messeteilnahme rechnet, wie Heike Faller von Karl Faller bestätigt: „Unsere Kunden kamen, wir hatten intensive Gespräche und verzeichneten sehr gute Abschlüsse. Eigentlich war es eine fast normale Messe, wie in den Jahren zuvor hat sich für uns die Teilnahme gelohnt.“ Auch Nicole Ripp von Groh + Ripp sagt: „Wir kamen angesichts der zweiten Corona-Welle mit niedrigen Erwartungen auf die diesjährige Messe. Doch wir wurden positiv überrascht und haben sehr gut verkauft. Bei uns wurde sogar ein Kunde aus Australien vorstellig, der besonders schöne Paraibas erwarb.“
Internationale Besucher
Für viele Goldschmiede und Juweliere ist die Intergem als Plattform zur Beschaffung von Edelsteinen in allen Preisklassen und Varietäten unverzichtbar, zumal es seit einem halben Jahr keine Messen mehr gab, kaum gereist wurde und die Lager leer sind. So kamen die Gäste nicht nur aus dem gesamten Bundesgebiet, sondern trotz Reisebeschränkungen auch aus dem Ausland, unter anderem aus Italien, Kolumbien, Griechenland, Finnland und Australien. „Viele Besucher waren zum ersten Mal auf der Intergem“, so die Beobachtung von Kai-Uwe Hille.
Für einige Aussteller aus dem Schmucksegment war es vor allem wichtig, Flagge zu zeigen. „Natürlich war das eine sehr ruhige Messe, wir haben auch nichts anderes erwartet“, sagt Roman Ruppenthal von A. Ruppenthal. „Aber für uns ist die Präsenz im Schaufenster der Branche hier Pflicht und ein Bekenntnis zum Standort. Nächstes Jahr sieht die Lage hoffentlich schon wieder anders aus.“
Zeichen für die Messezukunft
Das ausgefeilte Hygienekonzept mit Eingangsschleuse, Luftdesinfektion und breiten Gängen trug dazu bei, dass sich alle Teilnehmer absolut sicher fühlen durften und entspannt ihren Geschäften nachgehen konnten. „Das von Kai-Uwe Hille mit seinem Team entwickelte und umgesetzte Hygienekonzept war vorbildlich“, lobt Dr. Konrad Henn, Vorsitzender des Messevereins, und fährt fort: „Es war auf jeden Fall richtig und wichtig, die diesjährige Intergem zu veranstalten. Wir wollten ein Zeichen für die Messezukunft setzen. Das ist uns gelungen.“ (pd)