Unter dem Namen Astron lancierte Seiko am Weihnachtstag 1959 die weltweit erste kommerzielle Quarzarmbanduhr. Dieser Name wurde erst 2012 für die erste GPS-Uhr von Seiko „rezykliert“. Das heisst, dass sie sich einmal täglich mit den Atomuhren des amerikanischen Satelliten-Navigationssystems synchronisiert.
GPS-Uhren sind nicht nur extrem genau – dies ist ja bei den gewöhnlichen Funkuhren auch der Fall – sondern dank dem Kontakt mit vier Navigationssatelliten des GPS-Systems „wissen“ sie stets, in welcher Zeitzone sie sich befinden und stellen sich automatisch auf die dort herrschende Zeit ein.
Verständlicherweise beansprucht die in einer Astron eingebaute, hochkomplexe Elektronik ein gewisses Volumen. Die bereits zu Hunderttausenden verkauften Exemplare der früheren Modellreihe waren etwas klobig, obwohl sie dank geschicktem Design nicht unbedingt so wirkten.
Nun ist es Seiko gelungen, dank dem vollständig neu entwickelten, 5X genannten Werkkaliber, die GPS-Astron signifikant zu „verschlanken“. Der Gehäusedurchmesser beträgt nun je nach Modell 42,9 oder 43,5 Millimeter, während die Höhe auf 12,2 beziehungsweise 13,3 Millimeter reduziert wurde. Mit dem neuen 5X-Werkkaliber sind ab Dezember vier Astron-Modelle verfügbar; zwei weitere sind im Februar zu erwarten. Die unter dem Zifferblatt angeordneten Solarzellen gewährleisten einen jahrzehntelangen Betrieb, ohne dass ein Batteriewechsel notwendig wäre. Der schon vom Licht von Fluoreszenzröhren aufgeladene Lithiumionen-Pufferakku ist so dauerhaft, dass er wohl in vielen Fällen seinen Besitzer überlebt.
Intuitive Bedienung trotz Komplexität
Die Einstellungen sind „intuitiv“, eine Gebrauchsanweisung erübrigt sich. Zudem erfolgt die Umstellung der Zeitzonen sehr rasch. Die bei einem Flug von Tokio nach New York erforderliche Umstellung um 14 Stunden benötigt nur drei Sekunden. Die Hauptanzeige, auf der normalerweise die Lokalzeit erscheint, kann per Knopfdruck auf „Home time“ umgestellt werden.
Wegen des hohen Stromverbrauchs beim Kontakt mit den GPS-Satelliten, erfolgt die automatische Synchronisierung nur einmal alle 24 Stunden. Beim Landen in einer anderen Zeitzone kann jedoch die korrekte Lokalzeit per Knopfdruck abgerufen und eingestellt werden. Die Atomuhren der GPS-Satelliten gewährleisten eine Gangabweichung von höchstens einer Sekunde pro 100‘000 Jahre. Ist ein Monat lang keine GPS-Synchronisierung der Astron möglich, so beträgt die Gangabweichung im Temperaturbereich von 5 bis 35 Grad Celsius nicht mehr als eine halbe Sekunde pro Tag.
Attraktive Spezifikationen zum stolzen Preis
Auf den GPS-Modellen mit 5X-Werkkaliber wird normalerweise die Lokalzeit auf dem Hauptzifferblatt und Stunde und Minute der Hometime auf dem kleinen Nebenzifferblatt bei 6 Uhr angezeigt. Die beiden anderen Nebenzifferblätter werden für die Chronographenfunktionen benötigt. Der elektronische Ewige Kalender ist bis zum Jahr 2100 für alle 39 Zeitzonen der Welt korrekt eingestellt.
Gehäuse und Armband bestehen aus Titan und sind mit einer Hartschicht versehen, die Kratzer nahezu verunmöglicht. Mit einem Knopf in der Faltschliesse kann die Länge des Metallarmbands in kleinen Schritten angepasst werden, ohne dass etwas demontiert werden muss. Eines der Modelle ist mit einem Silikonarmband ausgerüstet. Der Glasring besteht aus Zirkoniumdioxidkeramik, das Uhrglas aus reflexfrei beschichtetem Saphir. Alle Modelle sind bis auf einen Druck von 10 bar wasserdicht. Die Preise liegen zwischen 2200 und 2400 Euro.