2016 ist Furrer Jacot innerhalb der Stadt Schaffhausen umgezogen. Dies hat sich für das Schmuckunternehmen in vielerlei Hinsicht gelohnt, wie Inhaber und Geschäftsführer Walter Häusermann erzählt.
Gold’Or: Walter Häusermann, 2016 sind Sie mit Ihrem Unternehmen Furrer Jacot in ein historisches Gebäude im Mühletal gezogen. Dass Sie und Ihr Team am neuen Standort glücklich sind, darüber haben wir bereits berichtet. Der Umzug soll sich aber auch punkto Recycling gelohnt haben?
Allerdings. Dank eines sorgfältigen Rückbaus der alten Produktionsstätte konnten wir eine stattliche Summe generieren und am Ende unsere Umzugskosten von 55‘000 Franken mehr als decken.
Wie sind Sie vorgegangen?
Wir haben gewischt, den lackierten Betonboden vorsichtig abgeschliffen, Teppiche entfernt, Kabel geputzt sowie Lüftungen gereinigt. Zudem wurden mit Hilfe von Profis Rohre, Leitungen und Abflüsse durchgespült. Verarbeitet wurde dieses Gekrätz anschliessend bei der Burger und Gyr Edelmetalle Recycling AG. Sie hat gute Arbeit m Recycling dieser schwierigen Materialien geleistet. Da war von abgeschliffenen Belägen über Lack, Teppich bis hin zu Schlamm alles dabei.
Haben Sie mit diesem Ergebnis gerechnet?
Natürlich habe ich gehofft, dass die ganze Aktion etwas bringt, wobei manche wohl dachten, dass ich übertreibe. Immerhin wurden auf diesen 450 Quadratmetern 40 Jahre lang Goldschmiedearbeiten ausgeführt. Vor allem in der Polissage entstehen viele Abfälle. Dass wir dann gleich mehrere Kilogramm Edelmetall recyceln würden, damit hätte auch ich nicht gerechnet.
Was raten Sie Goldschmieden, die umziehen, umbauen oder ein altes Geschäft übernehmen?
Allgemein kann man sagen, dass sich Vorsicht im Umgang mit Staub und Abfällen lohnt. Wo mit Edelmetall gearbeitet wird, finden sich Partikel auf dem Boden, an Möbeln, Schuhen, Händen und Kleidern. Kleinere Unternehmen können die Abfälle über längere Zeit sammeln. Bei einem einmaligen Rückbau wie dem unseren sollte darauf geachtet werden, dass alles sauber läuft. Jemand sollte für den ganzen Prozess verantwortlich sein, sich Zeit nehmen und professionelle Unternehmen, zum Beispiel fürs Durchspülen der Leitungen, mit einbeziehen. (twf)