Rudi Moser ist Geschäftsführer der Schmuck- und Uhrenhandelsfirma Time Mode GmbH mit Sitz im österreichischen Klagenfurt. Der Schmuckliebhaber und Kaufmann will lieber mit seinen Kreationen Emotionen wecken als selber im Rampenlicht stehen.
Gold’Or: Rudi Moser, wie haben sich die Marken Engelsrufer, Julie Julsen und Der Kettenmacher in der Schweiz etabliert?
Rudi Moser: Engelsrufer ist seit neun Jahren eine stabile Marke mit einer Top-Performance. Sie hat sich auch auf dem Schweizer Markt gut etabliert. Bei Der Kettenmacher sind es einerseits die Kreationen selbst, andererseits ist es das Konzept mit den einzigartigen Präsentationsmöglichkeiten, die unsere Kunden schätzen. Bei Julie Julsen hat es noch Luft nach oben. Die neue Uhren-Kollektion Charming mit integrierten Armbändchen ist etwas ganz Neues. Da erhoffen wir uns, dass die Schweizer auch Freude daran zeigen.
Die Schmuckstücke und Uhren von Julie Julsen sind im tiefen Preissegment angesetzt. Heute hört man immer wieder, dass die Leute während schwierigen Zeiten, wie wir Sie wohl auch jetzt gerade durchlaufen, tendenziell lieber in teureren Luxus investieren. Wie sehen Sie das?
Der Kunde, der in Luxus investiert, ist nicht unser Kunde. Die Marke Julie Julsen ist im Mainstream-Segment angesiedelt, da gibt es genügend Absatzmöglichkeiten.
Warum lassen Sie die Ketten von Der Kettenmacher in Italien herstellen?
Italien ist das Ursprungsland der Ketten. Auch heute noch gibt es besonders in der Gegend von Arezzo grosse Fabriken, die Ketten in allen Edelmetallen herstellen. Die Produkte sind präzise gefertigt, hochwertig und zu vernünftigen Preisen erhältlich. Zudem ziehen immer mehr Konsumenten es vor, Güter zu kaufen, die nicht in Asien hergestellt werden. Das Label „made in Italy“ ist auch ein Verkaufsargument.
Warum soll eine Schweizer Bijouterie Ihre Marken im Angebot haben?
Bei Julie Julsen sind es unter anderen die Produkte der neuen Kollektion Charming, die konkurrenzlos sind. Bei Der Kettenmacher macht es das einzigartige Konzept aus. Mit dem Kettenturm werden die Ketten sichtbar, die sonst in den Schubladen ihr Dasein fristen. Damit werden bei den Kunden Emotionen geweckt. Dann sind da noch unsere Fantasy-Ketten. Im Gegensatz zu anderen Ketten werden sie allein, das heisst ohne Anhänger getragen. Es handelt sich um Schmuckstücke. Die spezielle Bearbeitung mit dem Diamantschliff verleiht ihnen Glanz und Eleganz. Sie stellen eine echte Alternative zu handelsüblichen Ketten dar.
Wie sieht es mit Mindestbestellungen aus?
Eine Mindestbestellmenge gibt es bei uns nicht. Wir starten aber immer mit einem Einstiegsortiment, dass der Kunde nach individuellen Wünschen und je nach Bedarf zusammenstellen kann. Mit den von uns zur Verfügung gestellten Präsentations- und Dekomaterialien entsteht ein attraktives Angebot der Kollektion. Die Präsentation transportiert das Image der Marke.
Sie beschäftigen im Aussendienst seit Jahren Helen Ming, die die Westschweiz betreut und neu Florian Rumpold, der für die Deutsche Schweiz zuständig ist. Was darf der Detailhändler vom Service erwarten?
Das gleiche wie von allen unseren Mitarbeitenden: Kompetenz, gute Beratung und Fachwissen. Auf Wunsch bieten wir auch Schulungen an. Die Händler werden von unserem Aussendienst mehrmals jährlich besucht. Dies wird immer noch geschätzt, aber leider gibt es immer weniger Händler und die Geschäftsschliessungen nehmen weiterhin rasant zu. Umso mehr liegt uns eine persönliche Betreuung jener, die tapfer kämpfen, am Herzen.
Daniela Bellandi