Amir Hoveyda hat die im Jahr 1945 gegründete Badeco SA 2009 übernommen. Seither hat Badeco ihre Produktepalette bedeutend erweitert. Vielseitige und leistungsstarke Geräte stehen für den Erfolg des Genfer Unternehmens.
Gold’Or: Wo liegen die Gründe für Badecos Erfolg?
Amir Hoveyda: Ein Vorteil ist unsere schlanke Struktur, die es uns erlaubt, flexibel, schnell und lösungsorientiert auf Kundenanfragen und Marktveränderungen zu reagieren. Und natürlich unser Standort in Genf, im Herzen der Uhrenindustrie. Im Vordergrund steht dabei immer, qualitativ hochwertige und langlebige Produkte herzustellen, die perfekt auf die Bedürfnisse der Ateliers abgestimmt sind. Nehmen wir das Material Carbon, das wir heute für unsere Steuergeräte, Mikromotoren und Handstücke verwenden. Das hat einerseits ästhetische Vorteile. Vor allem sind die Geräte aber deutlich leichter, und sie isolieren besser und werden bei der Arbeit weniger warm in der Hand.
Wie wichtig ist das Gewicht?
Bei längerem Arbeiten wirkt sich der Unterschied spürbar aus. Mir hat eine Schmuckherstellerin gesagt, dass ihre Entzündung im Handgelenk abgeklungen sei, seit sie mit unseren Carbon-Mikromotoren arbeitet. Gleichzeitig erhalten wir auch die Rückmeldung, dass die leichteren Nanomotoren – wir sprechen beim Carbon-Handstück von total 125 Gramm, das sind zwei Drittel weniger Gewicht – mehr Präzision und Feintechnik bei der Bearbeitung der Oberflächen zulassen.
Welche sind Ihre Kunden?
Wir beliefern die Uhren- und die Schmuckindustrie, kleine Ateliers genauso wie die Grossen, sowie viele Schulen. Es geht darum, den Uhrmachern und Goldschmieden die Arbeit zu erleichtern und dafür zu sorgen, dass sie Freude bei der Arbeit haben. Das ist ein Punkt, der grossen Arbeitgebern wichtig ist, die motivierte Fachkräfte benötigen, immerhin ist das Arbeitsgerät der ständige Begleiter der Mitarbeitenden im Atelier.
„Wir wollen, dass die Menschen Freude an unseren Geräten haben.“
Wie feiert Badeco nächstes Jahr ihr Jubiläum?
Das nächste Jahr ist ein besonderes Datum, wir feiern ein Doppeljubiläum. Wir produzieren seit der Gründung 1945 ununterbrochen in Genf Qualitätswerkzeuge. Die Lancierung unseres legendären Steuergeräts mit Mikromotor M3-ASF jährt sich zudem zum 50. Mal. Wir sind deshalb daran für 2025 einige schöne Innovationen vorzubereiten.
Welches waren wichtige Schritte in den letzten Jahren?
Im Austausch mit unseren Kunden haben wir das Angebot laufend erweitert und an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst. Gleichzeitig haben wir begonnen, einzelne Bestandteile selbst herzustellen, um mehr Autonomie zu gewinnen. Daraus ging vor acht Jahren das Unternehmen Geneva Prod hervor, das Komponenten für die Uhrenindustrie fertigt und für Badeco das patentierte Ohrstecker-Verschluss-FP-System herstellt. Durch die Ausweitung in den Bereich der Teile-Fertigung haben wir an manufakturieller Kompetenz gewonnen.
Badeco-Geräte gelten als sehr langlebig, ist das ein Problem?
Keineswegs. Zum einen gibt es immer wieder neue Bedürfnisse und neue Kunden. Zum anderen reparieren wir alle unserer Produkte. Auch das beste Gerät braucht nach zehn Jahren einen Service. Solange ein Produkt repariert werden kann, kümmern wir uns darum.
Innovationen für das Atelier
Das neue Steuergerät MX-2 Revolt ist Badecos jüngster Wurf. Es verfügt über ein Oled-Display zur Einstellung und Anzeige der exakten Drehgeschwindigkeit.
Badeco ist spezialisiert auf die Fertigung von Steuergeräten sowie Mikro- und Nanomotoren und Handstücken für die Uhren- und Schmuckherstellung. Die universale Verwendbarkeit der Geräte für alle Oberflächenbearbeitungen (rotierend, hämmernd oder feilend) gehört zu den Stärken. Zu den weiteren Vorzügen zählen die Robustheit, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit von Badecos Werkzeugen.
Schöne und leichte Geräte in Carbon
Innovationen, die die Arbeit im Atelier erleichtern, sind ein wichtiger Antrieb von Badeco. Dazu gehört auch die Einführung des Materials Carbon. Für das kompakte und einfache Arbeiten im Atelier ist das leichte und mobile Steuergeräte MX-1 Carbon ausgelegt, für das Badeco 2016 auf der JCK-Messe Las Vegas den Innovations- und Design-Award erhielt. Das Gerät kann direkt in die Werkbank integriert oder an einen Ständer gehängt werden, um Platz zu sparen und das schnelle Arbeiten zu erleichtern.
Innovationen in Carbon bietet Badeco auch bei seinen Mikro- und Nanomotoren mit äussert geringem Gewicht. Für kraftvolles Arbeiten eignet sich der Mikromotor RS2000 mit 180 Watt, der lediglich 205 Gramm wiegt. Für präzisere Arbeiten sind die beiden Nanomotoren RS3000SP mit 90 Watt und einem Gewicht von 100 Gramm ideal, für noch Feineres eignet sich der RS3000V mit 55 Watt und 84 Gramm.
Der MX-2 Revolt ergänzt die MX-Reihe
Aufgrund des Erfolgs des Steuergeräts MX-1 präsentiert Badeco 2024 mit der MX-2 Revolt eine Weiterentwicklung mit doppeltem Motorausgang und digitalem Oled-Display, das die Drehzahl der angeschlossenen Mikro- und Nanomotoren anzeigt. Dies erlaubt, jeweils mit der exakt gleichen Drehgeschwindigkeit zu arbeiten, was eine Feinabstimmung und Standardisierung der Produktion ermöglicht. Darüber hinaus ist das Gerät rund 15 Prozent leistungsstärker und bietet eine Programmierbarkeit des Betriebsmodus und der Drehgeschwindigkeit. Die neue MX2-Revolt gibt es als Kit in der Version Strong mit dem Mikromotor RS2000 und dem Handstück HP465 oder in der Version Light mit den Nanomotoren RS3000 SP oder V und dem Handstück HP460.
Vielseitige Polierbänke
Die Polierbänke von Badeco sind konzipiert worden für das effiziente und präzise Arbeiten. Sie verfügen über einen Touchscreen für die mühelose Bedienung. Die Ausgangsleistung beträgt 650 Watt. Die Umdrehungszahl lässt sich zwischen 100 und 3000 Rotationen pro Minute variieren. Integriert ist ein Vakuummotor mit einer Saugleistung von 750 Kubikmeter pro Stunde. Die Spindel ist ausgelegt für Bürsten bis 160 Millimeter. Die Maschinen gibt es mit einer oder mit zwei Stationen.
Marcel Weder
badeco.com
EPHJ, Stand F63