Eine Art Making Of: Am 8. Mai ist in der Annabelle ein mehrseitiger Bericht über das traditionsreiche Fasseratelier Höllmüller in Luzern erschienen. Annabelle-Autorin Monique Henrich blickt im folgenden Beitrag ein wenig hinter die Kulissen beziehungsweise plaudert gewissermassen aus dem journalistischen Juwelenkästchen.
„Hier ist die Kaffeemaschine und hier könnt ihr eure Sachen deponieren“. So freundlich und unkompliziert hiess Marc Höllmüller das Team der Frauenzeitschrift „annabelle“ willkommen. Zu den „Sachen“ gehörten eine komplette professionelle Fotoausrüstung, für die extra ein Mobility-Van gemietet werden musste und mit denen Fotograf Joan Minder und Assistent Chris Kuhn einen Vormittag lang konzentriert arbeiteten. Man hatte uns schon am Telefon gewarnt, dass wir keine Atelierräumlichkeiten in der Grösse eines Tanzsaals vorfinden würden, aber alle Anwesenden waren wendig genug und halfen breitwillig mit, Arbeitstische zu verrücken, Kabel zu verlegen, Lampen und Stative aufzustellen. Die Lampen waren eigentlich nicht nötig, da Joan, der Fotokünstler, unbedingt mit natürlichem Licht arbeiten wollte. Das blitzte an diesem Vormittag, just vor dem Start der „Lozärner Fasnacht“, verschwenderisch schön durch die grossen Atelierfenster herein und liess die feinen Wellen des Vierwaldstättersees so brillant wie Diamanten aufgleissen.
Was stimmungsmässig perfekt passte. Denn mit dem Fotografenteam waren auch die zwei Journalistinnen Leandra Nef und Monique Henrich angereist. Sie wollten von Jennifer Suter wissen, was sie dazu bewogen hat, den seltengewordenen Beruf einer Juwelenfasserin zu erlernen. Engagiert berichtete die 24-jährige Luzernerin über ihre vierjährige Lehre und über ihre Leidenschaft mit Steinen, die sie schon als Kind gepackt hat. Hatte sie früher Rosenquarze an die Sonne gelegt, um sie zum Strahlen zu bringen, gehören jetzt die echten Glanzvollen zu ihrem Alltag. Wobei das Handling mit den Big Four nun schon selbstverständlicher, aber noch immer sehr respektvoll ist. Sie schätzt, das Vertrauen, das ihr Marc Höllmüller entgegenbringt, schätzt die Kameradschaft, den unaufgeregten Umgang untereinander im Atelier und freut sich mit, wenn ihre Feinstarbeit, entstanden in Mikro-Präzision unter dem Binokular, andern Freude macht.
Im Luzerner Atelier Höllmüller, der Familienbetrieb wurde 1972 gegründet, arbeiten zehn Goldschmiede und Edelsteinfasser, auch der bald 80-jährige Patron ist immer noch gerne tätig. Zu ihrer regelmässigen Kundschaft gehören auch renommierte Zürcher Bijouterien.
Monique Henrich, Annabelle
Info
www.hollmuller.com
Der ganze Artikel und die Fotos sind in der Annabelle-Ausgabe Nr. 6 vom 8. Mai erschienen.