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Vom Blumenstrauss zum Ring

Nikola Rusterholz ist Goldschmiedin und führt in Büren an der Aare ein Atelier. Wenn sie mal nicht an der Werkbank sitzt, trifft man sie oft in der Natur. Meistens mit Notizheft und Farbstift, denn dort bringen sie Formen und Farben immer wieder auf Ideen für neue Kreationen.

Sie ist gelernte Goldschmiedin und kommt aus Deutschland. In der Schweiz niedergelassen hat sich Nikola Rusterholz der Liebe wegen. Inzwischen ist sie dreifache Mutter und führt im malerischen Städtli Büren an der Aare seit 2018 ihr eigenes Atelier. Neben den üblichen Goldschmiedearbeiten hat sie sich auf Ehe- und Verlobungsringe spezialisiert. Dabei begleitet sie auch Paare, die ihre Ringe selbst machen wollen.

Vor bald zwei Jahren lud die Familie Rusterholz ein bekanntes Paar mit ihren Kindern auf ein Nachtessen ein. Als Wertschätzung ihrer Gastfreundschaft wurde Nikola Rusterholz mit einem farbenfrohen Blumenstrauss beschenkt.  „Der Strauss war nicht nur bunt, sondern er hatte auch etwas Wildes, und die Farbkombination der Blumen war einmalig“, schwärmt sie. Es sei der schönste Strauss gewesen, den sie je gesehen habe.

Der Ring aus Gold 750 mit drei Saphiren, einem Citrin, einem Amethysten, einem Rubin und einem Iolith.

Der bunte „Belle“

Jedenfalls hat dieses Mitbringsel die junge Frau inspiriert, einen Ring mit Farbsteinen in ähnlichen Tönen zu kreieren. Also machte sie sich auf die Suche nach passenden Steinen. Die Blumenform des Ringes war eine weitere Erinnerung an den Strauss. Diese habe sich erst während des Entstehungsprozesses ergeben. „Die Kollegin, die mir den Strauss geschenkt hat, heisst Isabelle. Also taufte ich den Ring Belle“, schmunzelt sie.

Doch das ist noch nicht die ganze Geschichte, die diese Kreation zu einem Schatz der Goldschmiedin gemacht hat: Als sie ihre Kollegin das nächste Mal getroffen hatte, zeigte sie dieser den Ring und erzählte ihr die Gedanken, die sie beim Fertigen gehabt hatte. Ein paar Tage später kam Isabelles Mann ins Atelier und kaufte das Schmuckstück mit den in Gold gefassten Farbsteinen für seine Frau zur 20-jährigen Gemeinsamkeit. „Ich fertige oft Stücke fürs Lager. Das brauche ich, um meine Kreativität ausleben zu können“, sagt Nikola Rusterholz. „Ich hatte absolut nicht damit gerechnet, dass Isabelle die Besitzerin dieses Ringes wird, weshalb es mich umso mehr gefreut hat, dass es so gekommen ist.“

Daniela Bellandi

Titelbild: Nikola Rusterholz an der Werkbank.

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