Lisa Atena Tilliot liebt Schmuck über alles – und dies seit Kindheit. Das Handwerk der Goldschmiede erlernt, hat sie aber erst auf einem zweiten Bildungsweg. Ihr Lieblingsstück, das sie für sich selbst gefertigt hat, ist ein Rotgoldring mit einem Schwarzopal.
In ihrem Hauptberuf, in der IT-Branche, ist sie als Lisa Tilliot unterwegs, wenns um Handwerk und die Kreativität – genauer gesagt um das Herstellen von Schmuck geht, benutzt sie ihren zweiten Vornamen Atena. So heisst ihr Atelier bei Bellinzona im Tessin denn auch „La bottega di Atena“. Schon immer hat sie eine grosse Vorliebe für Schmuckstücke gehabt. Ihr Weg zur Goldschmiedin war aber kein gerader. Lisa Atena Tilliot arbeitet hauptberuflich als IT-Spezialistin. Erst als sie 32 Jahre alt war, hat sie eine Freundin darauf aufmerksam gemacht, dass sie mit ihrer grossen Leidenschaft für Schmuckstücke, solche doch selber herstellen könnte.
„Diese Idee ging mir nicht mehr aus dem Kopf“, erinnert sich die heute 43-Jährige. „Also suchte ich nach Möglichkeiten, das Handwerk berufsbegleitend zu erlernen.“ Sie besuchte mehrere Goldschmiede-, Gravur- und Edelsteinfasser-Kurse in Mailand, Florenz und Vicenza. Inzwischen beherrscht sie das Fertigen von Schmuckstücken so gut, dass sie ihre Anstellung bei der Bank reduzieren konnte, um sich immer mehr Zeit ihrer grossen Leidenschaft zu widmen. „Ich bin von Natur aus ein neugieriger Mensch und will in diesem Kunsthandwerk noch besser werden“, sagt Lisa Atena Tilliot. Ihr Ziel ist es, sich ganz auf das Goldschmieden zu konzentrieren und davon leben zu können.
Mit Papa durch Australien
Ihr liebstes Stück, dass sie bisher gefertigt hat, ist ein Ring in Rotgold mit einem australischen Schwarzopal. Den Farbstein hat sie 2017 auf einer Reise durch Australien erworben. „Das war eine spezielle Reise“, erklärt sie. „Mein Vater ist viel unterwegs gewesen, er liebt es, alleine auf Entdeckungstouren zu gehen. 2017 plante er eine einmonatige Reise nach Australien. Er fragte mich, ob ich ihn begleiten möchte, und ich sagte spontan zu.“ Das sei absolut super gewesen, kommt Tilliot ins Schwärmen: „Wir haben uns von einer ganz neuen Seite kennengelernt und konnten unsere Beziehung festigten.“
Sie hätten sich so gut verstanden, dass Lisa Atena Tilliot unbedingt ein Souvenir mit nach Hause nehmen wollte, das sie immer an diese Reise erinnern wird. Wie an vielen Orten zuvor, schaute sie sich auch dort bei den Farb- und Edelsteinen um und entdeckte bald die Opale und deren Vielfältigkeit. Der Stein, für den sie sich entschieden hat, sei ihr sofort aufgefallen. „Das Farbspiel des seltenen Schwarzopals und die Lichtreflexionen haben mich auf den ersten Blick fasziniert“, so die Tessinerin. Ein paar Jahre später hat sie den edlen Farbstein in einem Rotgoldring gefasst und erfreut sich seither jeden Tag an ihm. „Nicht nur das“, sagt sie, „auch die schönen Erinnerungen an die Reise mit meinem Vater sind mir so immer präsent und verleihen mir gute Laune“.
Daniela Bellandi