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Breitlings britischer Nebelflug

Die 1981 gegründete britische Investorengruppe CVC Capital Partners hat am 28. April bekannt gegeben, dass sie die Uhrenmarke Breitling mit einem 80-prozentigen Anteil per Juni 2017 übernehmen wird. Die restlichen 20 Prozent verbleiben beim bisherigen Eigentümer Théodore Schneider. Die Übernahmesumme wurde nicht offiziell kommuniziert, gemäss diversen Medienberichten soll sie rund 800 bis 900 Millionen Franken betragen haben. Feststeht, dass sie deutlich höher war als 1979, als Willy Breitling seine Marke – zwei Monate vor seinem Tod – angeblich für ein Butterbrot von 60ˈ000 Schweizer Franken an Ernest Schneider verkauft haben soll. Schon seit längerer Zeit kursierten Gerüchte bezüglich einer möglichen Übernahme, die Breitling immer wieder als haltlos abgewehrt hatte. Dass nun eine Beteiligungsfirma den Zuschlag erhält, ist enttäuschend, aber nicht erstaunlich. Offenbar hatte derzeit keine der grossen Gruppen (Swatch Group, Richemont, LVMH, Kering, Rolex) den Eifer, eine Summe von 500 bis 1000 Millionen Franken aufzuwerfen. Möglicherweise hofft man darauf, dass Breitling in ein paar Jahren günstiger zu kaufen ist. Ein Hoffnung, die trügerisch sein könnte. Entwickelt sich der Markt positiv, wird auch Breitling wieder deutlich teurer – ein Effekt, auf den CVC ja gerade hofft. Und im umgekehrten Fall dürfte die Übernahmelust der grossen Uhrengruppen kaum höher sein als im Moment.

 

Die richtige Entscheidung?

Aus Sicht von Breitling sei es die richtige Entscheidung: „Ich bin überzeugt, dass CVC der richtige Partner ist, um Breitling auf die nächste Stufe zu heben. Die Erfahrung, der Erfolgsausweis und das internationale Netzwerk von CVC erlauben es der Marke Breitling, ihr volles Potenzial auszuschöpfen“, so Théodore Schneider. Ob die treuen Breitling-Fans rund um den Globus der gleichen Meinung sind, muss bezweifelt werden. Tatsache ist, dass es nun sowohl mit der Unabhängigkeit als auch mit den Schweizer Besitzverhältnissen der Marke vorbei ist. Breitling beschäftigt derzeit rund 900 Mitarbeitende und erzielt einen jährlichen Umsatz im Bereich von 350 Millionen Franken.

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