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GemGenève – es ist soweit

117 Aussteller werden an der diesjährigen GemGenève ihre Schätze zeigen (die vollständige Ausstellerliste hier). Die 3. Austragung der Edelstein- und Schmuckmesse trägt den Zusatztitel «The Challenging Edition». Dieser Name verweist darauf, dass die diesjährige Austragung für die Gründer der Messe, Thomas Faerber und Ronny Totah, sowie das beteiligte Messeteam rund um Direktor Mathieu Dekeukelaire eine veritable Herausforderung war. Erst sehr kurzfristig, Ende September, wurde covidbedingt entschieden, die Messe durchzuführen. Der positive Entscheid wurde nicht zuletzt deshalb gefällt, weil der Zuspruch seitens der Branche und deren Nachfrage nach einer 2021er-Austragung der GemGenève sehr gross waren.

Was in einem veritablen Schlussspurt auf die Beine gestellt wurde, verdient grosse Anerkennung. Die Branche darf sich auf die diesjährige Austragung freuen.

Ein Auszug der diesjährigen Höhepunkte

Verschiedene Schmuckdesignschulen wie das HEAD Genève und das HEJ Paris stellen bereits an der GemGenève aus. Neu sind auch das ISG Luxury Mananement sowie das CREA als Aussteller mit dabei.

Darüber hinaus gibt es am Sonntag (7.11.) von 14 Uhr bis 15 Uhr 30 ein «Forum des Métiers» rund um die Schmuckherstellung: vom Design bis zum Verkauf.

Neu bietet GemGenève Interessierten auch die Möglichkeit, mit den Ausstellern während der Messe auf digitalem Weg in Kontakt zu treten. Alles Weitere dazu unter: https://digital.gemgeneve.com.

Weiter präsentiert die Schmuckexpertin und Influencerin Katerina Perez ein neues künstlerisches Projekt namens «Wenn verschiedene Kunstformen sich treffen».

Ein Interview mit den GemGenève-Organisatoren Thomas Faerber und Ronny Totah

Was ist die DNA von GemGenève und was unterscheidet sie von anderen Messen?

Thomas Faerber: Die DNA von GemGenève besteht darin, sich so gut wie möglich an die Bedürfnisse der Aussteller und Besucher anzupassen, sei es in Bezug auf den Zeitpunkt der Messe, die angebotenen Produkte, die Stände oder den Empfang.

Ronny Totah: Wir versuchen immer, uns zu verbessern, einen Mehrwert zu schaffen, Neuerungen einzuführen und einen neuen Blick auf unsen Geschäftsbereich zu werfen. Was die GemGenève von anderen Messen unterscheidet, ist, dass wir uns zuerst auf die Bedürfnisse und die Nachfrage in Bezug auf Messen konzentrieren und erst dann die Messe organisieren. Diese Vorgehensweise ermöglicht es uns, die Messe in der Gewissheit zu organisieren, dass die Aussteller teilnehmen werden. Damit wollen wir sagen, dass wir keine „Messeproduzenten“ sind, die hoffen, die Messen anschliessend zu füllen. Das unterscheidet uns definitiv von anderen und ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Ansatzes!

Was sind die wichtigsten Neuerungen der diesjährigen GemGenève 2021 The Challenging Edition?

Ronny Totah: Die Einbeziehung neuer Schulen rund um unseren Beruf, womit wir einen echten Austausch anregen. Wir haben bereits junge Designer, aufstrebende Talente und die HEAD an unserer Messe teilnehmen lassen. Dieses Jahr werden zum ersten Mal auch andere Schulen wie ISG Luxury Management, die Schulen, die für das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) ausbilden, und CREA bei der Ausgabe 2021 mit einem eigenen Stand vertreten sein und neben der HEAD ihr Programm vorstellen können.

Wie sind die Aussichten für den Haute-Joaillerie-Markt und wie kann oder sollte sich die Branche entwickeln?

Thomas Faerber und Ronny Totah: Langfristig gesehen ist die Zukunft des Luxusschmuckmarkts nach wie vor rosig. Was die Digitalisierung betrifft, so wird die Branche sicherlich mehr digitale Technologien einbeziehen, die bei der Vorbereitung hinsichtlich eines Verkaufs einen echten Mehrwert bringen können. Aber in unserer Branche bleibt unsere „H to H“-Vision – von Mensch zu Mensch – die Essenz und das Herzstück unserer Entwicklung.

Ronny Totah: Unsere Branche ist natürlich Teil der Schmuckindustrie, gehört aber auch zur Sphäre der Erfahrung im weiteren Sinne. Die Zukunft liegt in der Fortsetzung und Stärkung von Partnerschaften mit kreativen Menschen aus allen Bereichen des Lebens. Zum Beispiel Partnerschaften mit Kommunikationsschulen wie der CREA, Designschulen wie der HEAD oder mit Schulen, die auf die verschiedenen EFZ der Branche vorbereiten. Dieser Austausch mit jungen Kreativen, Designern und Auszubildenden ermöglicht es uns, die Entwicklung zu verfolgen und neue Trends zu erkennen. Unsere Messe präsentiert diese neuen Trends. Wir sind Trendsetter! Im Gegenzug bieten wir jungen Designern die Möglichkeit, ihre Ideen im Hinblick auf die wirtschaftlichen und technischen Anforderungen zu testen. Aus diesem Grund haben wir auch Vivienne Becker eingeladen, die zum dritten Mal mit ihrem Designer-Vivarium, der Avantgarde des zeitgenössischen Designs, zurückkehrt.

Nutzen Sie den digitalen Kanal für den Verkauf bei GemGenève? Wenn ja, können Sie das Konzept im Detail erklären?

Thomas Faerber: Dazu überlasse ich Ronny das Wort, denn er und sein Team haben ein neues Konzept entwickelt, das er Ihnen besser vorstellen kann als ich.

Ronny Totah: Zum ersten Mal führen wir eine experimentelle digitale Lösung ein, die es Besuchern, die nicht anwesend sein können, ermöglicht, in Echtzeit und während der Öffnungszeiten der Messe an ihr teilzunehmen. Die Besucher können über eine Plattform mit einem Aussteller ihrer Wahl Kontakt aufnehmen – und über eine vermittelnde Person mit dem gewünschten Stand ins Gespräch kommen. Über die digitale Plattform werden die Besucher von den Ausstellern in einem privaten Raum empfangen, als wären sie vor Ort. Darüber hinaus werden alle Konferenzen von GemGenève online zugänglich sein, und zwar im Streaming- und im zeitversetzten Modus.

Was erwarten Sie von dieser neuen Ausgabe?

Ronny Totah: Wir sehen dem physischen Wiedersehen mit Ausstellern und Besuchern nach mehr als zwei Jahren der Abwesenheit mit großer Spannung und Ungeduld entgegen. Wir freuen uns über die Wiederaufnahme dieses menschlichen Abenteuers und sind gespannt darauf. Wir werden alle glücklich sein, einander wiederzusehen, uns zu treffen und auszutauschen. Es wird viele Emotionen geben, das steht fest.

Thomas Faerber: Diese Gesundheitskrise macht uns bewusst, wie wichtig eine Messe wie GemGenève für die gesamte Branche ist. Unsere Aussteller und Besucher freuen sich auf die nächste Ausgabe im November 2021.

Wann findet die nächste Ausgabe von GemGenève statt?

Ronny Totah: Wir wissen noch nicht, wann die nächste Ausgabe im Jahr 2022 stattfinden wird. Wir warten die Ergebnisse der diesjährigen Veranstaltung ab, bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen. Wir sind die zweite oder dritte Messe weltweit, die nach der Pandemie organisiert wird (nach der JCK Las Vegas im August 2021 und der VicenzaOro im vergangenen September), und die Ergebnisse der diesjährigen Veranstaltung werden uns die Planung der nächsten Ausgabe ermöglichen. Auch hier werden wir unsere Aussteller in den Entscheidungsprozess einbeziehen.

Thomas Faerber: Ich persönlich würde mir wünschen, dass die Messe im Mai stattfinden kann, wenn der Frühling kommt, aber ich stimme Ronny vollkommen zu und wir werden das Datum für die nächste Ausgabe in Absprache mit allen Ausstellern festlegen.

Worauf sind Sie besonders stolz?

Ronny Totah: Wir konnten den Ausstellern der GemGenève zeigen, dass unsere Messe in der Tat eine Messe für alle ist. Am 30. August und 20. September haben wir zwei Zoom-Sitzungen mit über 80 potenziellen Ausstellern abgehalten. Wir unsererseits waren etwas zurückhaltend und haben nicht wirklich geglaubt, dass die Ausgabe 2021 möglich sein würde. Während dieser digitalen Treffen haben wir eine Umfrage organisiert, um den Prozentsatz der Aussteller zu ermitteln, die bereit sind, an der GemGenève – The Challenging Edition teilzunehmen. Zu unserer Überraschung bestätigten mehr als 70 Prozent der Aussteller ihre Teilnahmebereitschaft. Von diesem Moment an beschlossen wir, die Herausforderung anzunehmen und die 3. Ausgabe der GemGenève in Rekordzeit, nämlich in weniger als sechs Wochen, zu organisieren. Dies ist der Vorteil eines kleinen und reaktionsschnellen Teams, das nahe bei seinen Ausstellern ist. Ich denke, wir können stolz darauf sein, dass wir die Nachfrage der meisten von ihnen befriedigen konnten und einmal mehr zeigen konnten, dass GemGenève tatsächlich eine Messe für alle ist.

Thomas Faerber: Ich kann das absolut bestätigen und ziehe meinen Hut vor dem Organisationsteam!

gemgeneve.com

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