Vor 26 Jahren eröffnete Tobias Greminger seine „Goldschmitte“ in Weinfelden und trat dem Verband bei, wo er sich heute als Vorstandsmitglied engagiert. Im VSGU sind dem Lehrmeister die Unterstützung in der Ausbildung und die Kontakte zu Berufskollegen wichtig.
Ich bin VSGU-Mitglied, weil ich seit meiner Firmengründung 1994 den Kontakt zu anderen Goldschmieden und Bijoutiers suche. Dank des gemeinsamen Auftretens können wir mehr Wirkung erzielen als jeder für sich allein. Als Lehrmeister sind mir zudem die Unterstützung in der Ausbildung und Fragen administrativer oder rechtlicher Art wichtig.
Mein wichtigstes Verbands-Thema ist die Ausbildung. Der Berufsstand der Goldschmiede, Silberschmiede, Edelsteinfasser und Uhrmacher soll unbedingt erhalten bleiben. In den letzten Monaten habe ich selbst aktiv an der Revision des Bildungsplans mitgearbeitet. Weiter erachte ich es als wertvoll, dass ein Verband seine Mitglieder mit verschiedenen Massnahmen unterstützt, sei es fortwährend zu Themen wie Werbung, Weiterbildung oder Netzwerk oder ausserordentlich wie jetzt in der Coronazeit.
In meinem Zwei-Mann-Betrieb bin ich für alle Bereiche zuständig, die ein Geschäft mit sich bringt. Dazu gehören Werbung, Verkauf, Ausbildung, Buchhaltung und natürlich das kreative Schaffen. Ich finde es spannend, die moderne Technologie mit herkömmlichen Techniken zu vereinen, da sich daraus neue Gestaltungsmöglichkeiten ergeben. In den vergangenen 26 Jahren haben sich die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden verändert, was ich als grosse Herausforderung empfinde.
Ich bezeichne mich selbst als Handwerker und nicht als Detaillist. Ich bin nicht der Geschäftsmann oder Verkäufer. Meine Leidenschaft liegt im Kunsthandwerk.
Mein liebstes Schmuckstück gibt es in dieser Form nicht. Jedes Schmuckstück, das dem Kunden Freude bereitet und ein Unikat ist, ist mir bei der Anfertigung lieb geworden.
In meiner Freizeit geniesse ich die Natur, das Fotografieren und Wandern. Im Winter bin ich gerne auf Skiern unterwegs. Ich geniesse auch ein feines Essen mit einem passenden Wein. An meinem Wohnort setze ich mich politisch im Stadtparlament ein, bin aktiv im Feuerwehrverein tätig und präsidiere den Goldschmiede- und Uhrmacherverband Sektion Ostschweiz GUO.
Die Zukunft unserer Branche sehe ich trotz der aktuell schwierigen Lage positiv. Das Bedürfnis, sich zu schmücken, wird bleiben. Die Hochzeitspaare werden weiterhin Ringe als Zeichen ihrer Verbindung tragen. Wichtig ist, sich dem Wandel der Zeit anzupassen, weiterhin Berufsleute auszubilden und offen zu sein für Veränderungen. (red.)