Die nächste Inhorgenta Munich ist für den 19. bis 22. Februar geplant. Die Projektleiterin Stefanie Mändlein spricht über die Zukunft ihrer Messe, über Nachhaltigkeit und über ihre digitale Trendfactory.
Gold’Or: Stefanie Mändlein, wie sieht Ihre Prognose für die Inhorgenta Munich im Februar aus?
Stefanie Mändlein: Ich blicke mit viel Vorfreude auf die nächste Inhorgenta Munich. Selbstverständlich kann niemand voraussehen, wie sich die Situation über die nächsten Monate entwickeln wird, doch der aktuelle Anmeldestand, das positive Feedback aus der Branche sowie unsere digitale Trendfactory vom 23. Oktober stimmen uns äusserst optimistisch.
Planen Sie, die Messe in gewohnten Rahmen durchzuführen?
Wir planen die Inhorgenta so normal durchzuführen, wie es unter den gegebenen Umständen möglich ist. Dazu gehören auf jeden Fall ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit spannenden Vorträgen von internationalen Experten sowie unser beliebter Inhorgenta Award. Damit werden wir auch 2021 die kreativsten und innovativsten Designs der Schmuck- und Uhrenbranche auszeichnen.
Selbstverständlich hat die Messe München ein individuelles Hygiene- und Sicherheitskonzept erarbeitet, das vor allem die Einhaltung des Mindestabstands und das Tragen von Masken umfasst. Vermutlich wird es auch im Februar noch Reisebeschränkungen geben, weshalb wir momentan an digitalen Zusatzoptionen für alle Betroffenen arbeiten. Wir möchten online und vor Ort optimale Geschäftsbedingungen ermöglichen.
Können Sie schon etwas zu den Ausstellerzahlen sagen?
Wir sind zufrieden mit dem aktuellen Anmeldestand. Schon jetzt sind wir bei 90 Prozent der Buchungen der letzten Veranstaltung und dürfen tolle Neuzugänge, wie Oris, Bigli, Leo Pizzo und Pasquale Bruni begrüssen. Wir freuen uns über diesen grossen Zuspruch und das Vertrauen, das die Branche in uns setzt.
Neben Covid-19 ist die Veränderung in der Messelandschaft wichtig für unsere Branche. Wird es Ihnen gelingen, Uhren- und Schmuckmarken, die früher an der Baselworld ausgestellt haben, nach München zu holen?
Die Messelandschaft befindet sich schon seit längerer Zeit im Umbruch. Die aktuelle Situation hat die Karten nun noch einmal neu gemischt und zusätzlich viel Unruhe und Unsicherheit in unsere, wie auch alle anderen Branchen gebracht. In solchen Zeiten ist es wichtig, verlässliche und starke Partner zu haben. Ich glaube genau dieser persönliche Faktor ist für viele Marken, die bislang bei anderen Messen ausgestellt haben, das stärkste Argument für die Inhorgenta.
An der Inhorgenta Munich 2020 stand die Nachhaltigkeit im Fokus. Welche Bedeutung hat dieses Thema in Zeiten von Corona noch?
Natürlich ist Nachhaltigkeit im Rahmen einer globalen Pandemie etwas in den Hintergrund gerückt. Umso wichtiger ist, die Problematik weiterhin aktiv zu thematisieren. Selbstverständlich haben viele Marken aktuell andere Prioritäten, aber Sustainability ist kein kurzfristiger Trend. Der Klimawandel ist Realität und wir alle müssen im privaten, wie im beruflichen Umfeld unser Bestes tun, um ihm entgegenzuwirken – vom Unternehmen, das seine Herstellungsprozesse optimiert, über Händler, die ihr Sortiment entsprechend erweitern, bis zum Konsumenten, der sich über Materialien, Herkunft oder Second Hand Optionen informiert.
„Nachhaltigkeit ist im Rahmen einer globalen Pandemie etwas in den Hintergrund gerückt. Umso wichtiger ist, die Problematik weiterhin aktiv zu thematisieren.“
Am 22. Oktober hat die Inhorgenta Trendfactory erstmals digital stattgefunden. Sind Sie zufrieden mit der Veranstaltung?
Die Inhorgenta bietet mit der Trendfactory eine wichtige Plattform für die gesamte Branche. Sie setzt neue Impulse, schafft den Raum für Wissenstransfer und hilft Beziehungen zu pflegen. Mit der erstmals digitalen „TRENDFACTORY #ReInspire“ haben wir das erfolgreich weitergeführt. Ich bin begeistert, dass rund 500 Teilnehmer aus 30 Ländern live dabei waren und spannende Insights von unseren 31 internationalen Experten mitnehmen konnten. In rund vier Stunden Referaten und Podiumsdiskussionen sowie zehn Masterclasses teilten Führungskräfte namhafter Unternehmen wie Breitling, IBM, Salesforce, Garmin, Ole Lynggaard oder Porsche Design Timepieces ihr wertvolles Wissen. Für uns ist nach wie vor die persönliche Komponente von grösster Bedeutung – doch sicherlich werden wir in Zukunft verstärkt digitale Zusatzkonzepte anbieten. (twf)