Die Baselworld ist sich mit dem Ausstellerkomitee über die Konditionen bezüglich der Messeverschiebung einig geworden. Zudem wird der Januartermin 2021 fallengelassen. Wann und wo die Basler Messe – in neuer Form und mit neuem Namen – stattfindet, wird im Sommer kommuniziert.
Mit den grossen Ausstellern, die die Baselworld auf das nächste Jahr hin verlassen, das heisst Rolex, Patek Philippe, Chopard, Chanel, Tudor, TAG Heuer, Zenith und Hublot, konnte die Geschäftsführung der MCH Group eine finanzielle Einigung erzielen. Hubert du Plessix, amtierender Präsident des Schweizer Ausstellerkomitees der Baselworld sowie Chief Investment Officer (CIO) der Marke Rolex, gab Folgendes zu Protokoll: „Ich schätze die konstruktive Haltung der Vertreter der MCH Group, die es nun ermöglicht hat, eine ausgewogene Lösung zu finden. Ich möchte auch Patek Philippe, Rolex, Tudor, Chanel, Chopard, Hublot und TAG Heuer danken, die im Geiste der Solidarität mit der gesamten Branche einer geringeren Rückerstattung zugestimmt haben, damit die anderen Aussteller von besseren Bedingungen profitieren können”.
Der Geschäftsführer der MCH Group, Bernd Stadlwieser, wies seinerseits darauf hin, dass die gefundene Lösung nun einen guten Nährboden für die Zukunft biete: „Wir sind froh, in kurzer Zeit gemeinsam eine für alle akzeptable Lösung gefunden zu haben. Angesichts der grossen Ertragsausfälle auf Grund von COVID-19 und unserer Verantwortung gegenüber allen unseren Stakeholder-Gruppen gehen wir mit dieser Lösung an die Grenzen des für uns Möglichen. Mit dem einvernehmlichen Abschluss der Baselworld 2020 können wir uns nun ganz auf die Zukunft konzentrieren.“
Rückzahlung bis Ende Mai
Konkret bedeutet die Lösung, dass sämtliche Aussteller rund zwei Drittel der diesjährigen Messekosten innerhalb von zwei Wochen per Banküberweisung zurückerhalten. Die genannten acht grossen Marken haben sich zudem bereit erklärt, auf noch etwas mehr Geld zu verzichten. Diese Rückzahlungen erfolgen bedingungslos, ohne Rücksicht auf eine etwaige Anmeldung für das Jahr 2021. Einzige Forderung ist, dass die Aussteller dem Vorschlag bis Ende Mai zustimmen. Es ist davon auszugehen, dass die Mehrzahl der Aussteller diese Bedingungen akzeptieren wird.
Der Name „Baselworld“ wird aufgegeben
Die Baselworld steht damit, was ihre Zukunft betrifft, vor einem leeren Blatt. Messe-Direktor Michel Loris-Melikoff hat ebenfalls am 7. Mai darauf hingewiesen, dass der vor zwei Monaten angekündigte Januartermin 2021 fallen gelassen wird. Neben dem Datum sind auch das Format und sogar der Ort noch unbestimmt. Mit anderen Worten kann es gut sein, dass der neu entstehende Messeevent nicht mehr am Rheinknie stattfindet, wobei über den Ort erst entschieden werden soll, wenn über das Format entschieden ist, sprich ob eher eine Fach- oder eine Publikumsmesse angestrebt wird.
Definitiv aufgegeben wird der Name „Baselworld“. Ein klares Zeichen dafür, dass man einen veritablen Neuanfang anstrebt. Das Team rund um Messedirektor Michel Loris-Melikoff wird nun in Zusammenarbeit mit Ausstellern und Besuchern über ihre Bedürfnisse diskutieren und ein neues Format ausarbeiten. Soweit aktuell feststeht, soll ein Anlass entstehen, der alle Sektoren der Branche übergreifend berücksichtigt. Eine reine Uhrenmesse steht also nicht im Fokus. (mw)