Am Anfang war die Idee: Hans Erb las Mitte März einen Leserbrief, in dem eine Frau angab, dass sie ihrer Yoga-Lehrerin und ihrer Coiffeuse den Betrag, den sie bei diesen normalerweise monatlich ausgebe, auch jetzt überweise. Erbs spontaner Gedanke war: „Eigentlich müsste man etwas machen“. Jetzt, rund zwei Wochen später, steht die Seite. Der weberfahrene Erb hat sie kurzerhand zusammen mit Reto Grütter von der Syntopos GmbH erarbeitet. Der Implementierungsprozess der Zahlungsdienstleistung, es wird mit Saferpay gearbeitet, dauerte statt der üblichen sechs bis acht Wochen nur gerade sieben Tage. Dies auch dank der Kulanz von Six Multipay, denen die Projektidee gefiel.
Kostenfrei für alle Kleinfirmen zugänglich
Seit Anfang April ist Solibon.ch online. Eintragen kann sich jeder, der in der Schweiz ein Ladengeschäft, eine Kleinfirma oder ein „Beizli“ besitzt. Die Betreiber der Seite prüfen lediglich kurz, ob mit dem Angebot alles in Ordnung ist, um Betrügereien zu verhindern. Händler können ihr Geschäft und das gewünschte Angebot auf der Webseite eintragen. Kunden können anschliessend auf Solibon.ch Gutscheine kaufen und diese später einlösen. Das Geld geht direkt an die Händler.
Der Service ist vollkommen kostenfrei. Hans Erb und Reto Grütter haben die Seite Solibon.ch hundertprozentig ehrenamtlich, aus Solidarität mit dem Kleingewerbe, erstellt und verdienen mit ihr keinen Rappen. Hans Erb, der früher rund zehn Jahre lang das Uhrenfachgeschäft Uhrsachen in der Berner Altstadt betrieb, und heute schweizweit die Wortuhren Qlocktwo vertreibt, kennt die missliche Lage der Betroffenen und will einen Beitrag leisten, dass es die Kleinfirmen und stationären Händler auch nach der Krise noch gibt. Lediglich die Gebühren von drei Prozent, die für Saferpay anfallen, werden vom Gutscheinbetrag abgezogen und vollumfänglich an den Zahlungsdienstleister Six Multipay überwiesen.
Aktuell nur deutschsprachig
Solibon.ch gibt es derzeit nur auf Deutsch. Der administrative Aufwand, um die Seite professionell in zusätzlichen Sprachen zu betreiben, ist, notabene im Nebenamt, zu gross. Wer sich interessiert, die Seite auf Französisch oder Italienisch zu betreiben, ist herzlich willkommen, sich mit Hans Erb in Verbindung zu setzen. Es wird kein Copyright beansprucht. (mw)