Edelstahl wird auch als „Diamant unter den Metallen“ bezeichnet. Es handelt sich dabei unter anderem um hochreine Stähle, bei denen Bestandteile wie Aluminium und Silizium aus der Schmelze ausgeschieden werden. Edelstahl ist vielseitig verwendbar, vor allen in der Industrie und der Architektur. Aber auch moderner Schmuck lässt sich aus Edelstahl anfertigen.
Edelstahl (nach EN 10020) ist eine Bezeichnung für legierte oder unlegierte Stähle mit besonderem Reinheitsgrad, zum Beispiel Stähle, deren Schwefel- und Phosphorgehalt (sogenannte Eisenbegleiter) 0,025 Prozent nicht überschreitet. Die weit verbreitete Definition, Edelstahl sei ein chemisch besonders reiner oder rostfreier Stahl, stimmt so nicht. Edelstahl muss nicht zwangsläufig den Anforderungen eines nichtrostenden Stahls entsprechen. Trotzdem werden im Alltag häufig nur rostfreie Stähle als Edelstähle bezeichnet. Ebenso muss ein rostfreier Stahl nicht unbedingt auch ein Edelstahl sein.
Die häufigsten Legierungskomponenten sind: Chrom (Cr) für Chromstahl, Chrom und Nickel (Ni) für Chromnickelstahl, Molybdän (Mo) für Molybdänstahl, mit Cr Chrom-Molybdänstahl, auch mit Ni, Titan (Ti), mit Cr und Ni für Titanstahl und Niob (Nb). Daneben gibt es etliche Spezialstähle mit weiteren Komponenten.
Immer beliebter in der Architektur
Edelstahl ist witterungsbeständig und universell einsetzbar. Er weist eine enorme Festigkeit und Robustheit auf, ist pflegeleicht und besticht durch elegantes, luxuriöses Aussehen. Gefertigt werden daraus unzählige Produkte, von Rassierklingen über Müllboxen, Barhocker, Magnettafeln bis Rohre und Industriebehälter jeglicher Art. Auch in der Architektur und in der Planung von Häusern, Gebäuden und Wohnungen sind die Einsatzmöglichkeiten (für Balkon, Geländer, Treppe oder Überdachung) vielseitig. Edelstahl kann rein verwendet werden oder in Kombination mit Holz, Glas, Gesteinen, Kunststoff oder anderen Materialien. Der Mehrpreis im Vergleich zu verzinkten Stahl ist gering.
Spannringe mit Steinen
Einer der Goldschmiede, die gerne mit Edelstahl arbeiten, ist Ulrich Sollberger aus Thun. Er fertigt aus dem harten Material vor allem Spannringe mit Steinen an. Dafür sei das Material mit seiner hohen Spannkraft bestens geeignet. „Die Ringe sehen edel aus und die Kosten halten sich in Grenzen“, schwärmt Sollberger. Damit spricht er eine jüngere Kundschaft an, die auch gerne handgefertigten Unikatschmuck trägt.
Die Verarbeitung des Materials sei zwar aufwendig „aber die Ringe bleiben lange schön“, sagt er. Wenn Kratzer entstehen, so nur an der Oberfläche. Es fasziniert ihn auch, dass die Edelstahlringe nach dem Mattieren dem Weissgold ähnlich sehen. Geschlossene Ringe kann er so nicht machen, das wäre Drehbank-Arbeit, erklärt er. Das Material bezieht er von einem Metallbauer.
Bild: Edelstahlringe mit schwarzen Diamanten von Ulrich Sollberger aus Thun.